Dienstag, 31.5.2022 /Liga Cup Finale
Wiener Sport-Club – SV Stripfing 2:3 nach Verlängerung; 2:2 (1:1)
Wiener Sport-Club Platz, 1421 ZuschauerInnen
Schiedsrichter: Markus Kouba
Assistenten: Nikica Veselcic, Martin Tatzber
Spielbericht
Im RLO CUP Finale stehen Csandl und Pfaffl, der am Knie operiert wurde, nicht zur Verfügung. Trainer Weinstabl schickt folgende Elf aufs Feld: Im Tor steht Prögelhof, die Verteidigung bilden Haas, Gusic, Dimov und Klaric; vor ihnen agieren Scharner und Josic im defensiven Mittelfeld. An den Außenbahnen sind Pajaczkowski und Beljan nominiert, Andrejevic spielt im zentralen offensiven Mittelfeld, während Holzer als Sturmspitze aufgeboten ist.
Von Beginn an ist zu sehen, dass der Sport-Club und auch Stripfing voll motiviert sind, den „Pott“ zu holen. Nach einem Eckball von Beljan setzt Gusic den Ball in Richtung Tor, und Scharner bringt ihn über die Linie (7‘). Stripfing ist auf einen baldigen Ausgleich aus: Gluhakovic auf Fotr, der spielt per Ferse auf Eler, dessen Schuss aus guter Position daneben geht (13‘). Einen gefährlichen Aufsitzer von Stradins kann unser Goalie gerade noch zur Ecke abwehren (18‘). Auch der Sport-Club kombiniert gefällig, kommt aber höchstens zu Halbchancen, da zumeist die Hereingaben von den Flanken zu ungenau sind. Der Ausgleich ist eine Kopie der 18. Minute: Gluhakovic auf Stradins, dessen Schuss kann Prögelhof gerade noch abwehren, aber Fotr ist zur Stelle und schießt ins lange Eck (1:1, 40‘). Die letzte Möglichkeit vor der Pause haben die Hernalser: Pajaczkowski zieht nahe der Cornerlinie ab, doch Scherzadeh rettet auf der Linie (45+2‘).
In der ersten Viertelstunde der 2. Hälfte steht Prögelhof mehrmals im Mittelpunkt des Geschehens: Zuerst wehrt er zweimal zur Ecke ab (52./53. Min.), dann einen Markovic-Abschluss im Anschluss an ein schlechtes Abspiel (58‘). Trainer Weinstabl nimmt nach knapp einer Stunde einen Dreifachtausch vor, die Hernalser spielen aggressiver und offensiver und setzen die Gäste stark unter Druck. Rekirsch gibt mit einem Schuss ans Außennetz ein erstes Zeichen (62‘). Die Marchfelder verlegen sich auf Konter, gefährlicher sind aber die Dornbacher: Eine Hereingabe verfehlt Jackel hauchdünn (81‘), danach wird eine Flanke gerade noch von der Linie gekratzt (83‘), den Josic-Eckball lässt Sadilek durch die Hände, und Gusic staubt ab – 2:1 Führung (85‘). Kaum bringt Trainer Weinstabl mit Buzuk statt Holzer einen Defensivspieler, fällt der Ausgleich. Ein Angreifer startet aus abseitsverdächtiger Position, spielt zur Mitte, und Markovic bezwingt Prögelhof – 2:2 (90+2). Bei den geschockten Schwarz-Weißen setzt Pajaczkowski noch zu einem unwiderstehlichen Solo an, spielt zu Buzuk, dessen Schuss aber eine Beute von Sadilek wird (90+5).
In der Verlängerung wechseln die Szenen blitzschnell: Der eingewechselte Sahintürk überhebt Prögelhof, verfehlt aber das Tor (92‘), dann erwischt Jackel eine Flanke von rechts, leider drüber (94‘); zwei Minuten später rettet er spektakulär gegen den allein aufs Tor ziehenden Gataric. Güclü passt genau in die Schnittstelle, und diesmal ist Gataric erfolgreich: 3:2, erstmalige Führung für Stripfing (105‘). Der Sport-Club setzt jetzt alles auf eine Karte. Antritt von Pajaczkowski, Foul von Güclü samt Gelb/Rot (110‘), was die Gäste zu minutenlangen Protesten animiert. Tumult, Schwalben, verbale Auseinandersetzungen und langes Blockieren und damit Hinauszögern des fälligen Freistoßes sind nicht gerade sportlich. Josic schießt dann endlich und trifft nur die Stange. Die Ereignisse überschlagen sich jetzt. Kurz darauf erwischt Gusic einen Freistoß ideal per Kopf, das Tor wird aber aberkannt; Grund? – unklar! Die letzte Szene gehört erneut Gusic, der Ball prallt von der Innenlatte zurück (120+5), und dann ist der Traum vom Cup-Sieg vorbei.
Fazit: Ein Spiel, das stetig Tempo aufnahm, im Finish mit großer Spannung und zwei späten Treffern; die Nachspielzeit bot leider auch Beispiele für „Winning ugly“ auf Seite der spielstarken Gäste, die diese Mätzchen gar nicht nötig hätten. Schade, dass den Dornbachern das Pech an den Schussstiefeln klebte: In wenigen Minuten zweimal Aluminium getroffen und ein Tor aberkannt, das passiert einem sonst höchstens in einem Monat insgesamt!
Für Robert Weinstabl war es ein Spiel auf gutem Niveau, bei dem man gesehen hat, dass der Zweite auf den Dritten getroffen ist. „In der 2. Hälfte waren wir klar besser, müssen uns aber vorwerfen, den Vorsprung nicht über die Zeit gebracht zu haben. Heute hat wohl nicht die bessere, sondern die glücklichere Mannschaft gewonnen. In einem Finale muss man das akzeptieren.“
Aufstellung Wiener Sport-Club: Prögelhof; Haas, Gusic, Dimov, Klaric (60‘ Jackel); Scharner, Josic; Pajaczkowski, Andrejevic (60‘ Rekirsch), Beljan (60‘ Vucenovic); Holzer (90+1‘ Buzuk).
Aufstellung SV Stripfing: Sadilek; Scherzadeh, Markovic (99‘ Milosavljevic), Gluhakovic; Güclü, Löffler (103‘ Milic); Stradins (73‘ Gataric), Muminovic; Markl (90‘ Weber), Eler, Fotr.
Torfolge
1:0 Scharner (7‘)
1:1 Fotr (40‘)
2:1 Gusic (85‘)
2:2 Markovic (90+1)
2:3 Gataric (105‘)
Gelbe Karte Wiener Sport-Club
50´ Scharner (Schiedsrichterkritik)
61‘ Holzer (Unsportlichkeit)
74‘ Gössl, TR, (Schiedsrichterkritik)
115‘ Pajaczkowski (Unsportlichkeit)
116‘ Rekirsch (Foulspiel)
Gelbe Karte SV Stripfing
58‘ Güclü (Unsportlichkeit)
87‘ Markovic (Foulspiel)
115‘ Scherzadeh (Unsportlichkeit)
120+5 Sadilek (Unsportlichkeit)
Gelb/Rote Karte SV Stripfing
110‘ Güclü (Foulspiel)
Rote Karte SV Stripfing
85‘ Holzknecht (VF), Schiedsrichterkritik