Freitag, 31.5.2024 – 19.30 Uhr/30. Runde RLO
FavAC – Wiener Sport-Club 4:5 (1:3)
FavAC-Platz, 1812 ZuschauerInnen
Schiedsrichter: Faruk Celebi
Assistenten: Furkan Sahiner, Yunus Zalin
Spielbericht
Beim Sport-Club nimmt das Trainer-Duo Merdzic/Csandl einige Umstellungen vor: Erstmals kommt Krepelka im Tor zum Einsatz, Berkovic und Gusic (gesperrt) fehlen in der Defensive und werden von Ojukwu und Akrap vertreten. Folgende Anfangsformation tritt an: Im Tor steht Krepelka, vor ihm bilden Macher, Ojukwu, Rajkovic und Pfaffl die Verteidigung, im defensiven Mittelfeld agieren Akrap und Özlesen. An den Außenbahnen sind Oppong und Pajaczkowski nominiert, während Buzuk und Beljan als Sturmspitzen zum Einsatz kommen.
Die Partie beginnt recht flott. Beljan ist nach einem langen Ball schneller als der Torhüter am Ball, ein Verteidiger kann den Schuss jedoch zur Ecke abwehren (2‘). Der FavAC kommt in Minute 5 zur ersten Strafraumszene, der Kopfball findet aber nicht den Weg ins Tor (5‘). Bei einem Aufsitzer von Mihailovic hält Krepelka sicher (10‘). Zwei Minuten später ist das Spiel für Özlesen gelaufen; er greift sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf den Oberschenkel – für ihn kommt Kerber. Als das Spiel zu verflachen droht, verlagern die Dornbacher geschickt auf links, den Pass zur Mitte nimmt der aufgerückte Macher an und trifft ins lange Eck – 0:1 (25‘). Jetzt häufen sich die Chancen für die Hernalser: Goalie Zdravkovic lässt den Ball fallen, statt der 0:2 Führung gibt es jedoch Freistoß für die Hausherren. Danach wird Oppong ideal freigespielt, schießt allerdings den Tormann an. Tolle Kombination, von Paja ausgehend, die Akrap mit rechts abschließt – 0:2 (32‘). Auch der FavAC hat seine Chancen. Erst schießt Mihailovic aus guter Position deutlich drüber, dann kommt er links durch und erzielt aus spitzem Winkel den Anschlusstreffer – 1:2 (38‘). Gleich nach dem Anstoß wehrt Zdravkovic einen Akrap-Schuss ab, dann verfehlt Paja mit einer Direktabnahme hauchdünn das Tor. Auf der Gegenseite hält Krepelka mit tollem Reflex einen abgefälschten Schuss auf der Linie, und der FavAC drängt auf den Ausgleich. Den Treffer erzielt allerdings der Sport-Club. Mit zwei Passes wird die Abwehr ausgehebelt, und nach einem Schritt zur Mitte bauscht sich das Netz – 1:3 durch Kerber (45+1).
Nach Wiederanpfiff ist der FavAC spielbestimmend, kommt aber kaum zu Chancen. Oppong, der mit fairen Mitteln nicht zu halten ist, geht rechts durch, sein Stangelpass landet bei Pfaffl, dessen Abschluss wie eine Billardkugel den Weg ins Tor findet – 1:4 (65‘). Oppong spielt auf Kerber, Haken und Schuss, doch der eingewechselte Tormann Zamani hält bravourös. Ab da sind die Favoritner im Vorwärtsgang. Ortner erzielt nach einem Eckball per Fersler das 2:4 (75‘), und die Heimischen machen mächtig Dampf. Nach einem Missverständnis zwischen Krepelka und Rajkovic landet der Ball bei Khodadazada, der aus ca. 25 Metern ins verlassene Tor trifft (78‘). Der Sport-Club schlägt jedoch zurück: Energieleistung von Akrap samt Abschluss, Zamani kann nur nach vorne abwehren, Beljan steht goldrichtig und stellt auf 3:5 (83‘). Der FavAC kommt noch zu einem Elfmeter, den Aydin zum 4:5 verwertet (85‘), und in der Schlussoffensive prallt ein Schuss von der Querlatte zurück (89‘), ehe die Dornbacher über einen Sieg, der eher an ein Stadthallenspiel erinnert, jubeln dürfen.
Fazit
Die gut 1800 Zuschauer bekamen ein ansehnliches Spiel zu sehen. Beide Mannschaften spielten attraktiv nach vorne, und mit Fortdauer des Spiels herrschte „Tag der offenen Tür“. Vier Gegentore gab es in dieser Saison nur zweimal gegen Rapid, mehr Treffer erzielten die Hernalser nur im Herbst in Neusiedl. Trainer Edvin Merdzic weiß auch die Hintergründe: „Bei uns fehlten drei Stammspieler, nach einer Viertelstunde kam mit dem verletzten Özlesen ein vierter dazu. Trotzdem war es übers ganze Spiel gesehen eine gute Leistung. In der ersten Hälfte hat die Bewegung ohne Ball gefehlt, der FavAC war anfangs etwas besser, ehe wir nach einer geschickten Spielverlagerung in Führung gehen konnten. Die 1. Hälfte endete 1:3, war aber ausgeglichen verlaufen. Im 2. Abschnitt pressten wir erst vom Mittelfeld an, wodurch der FavAC wenig Zugriff bekam. Nach dem 4:1 verbreitete sich bei uns das Gefühl, es könne nichts mehr anbrennen. Durch unser Verschulden holte die Heimmannschaft noch Treffer auf. Unsere junge Truppe hat am Schluss richtig gefightet, deshalb haben wir verdient gewonnen.“ Die 19 Partien seiner Trainertätigkeit bezeichnet er als eine „harte, schwierige Zeit“, wo viel Unvorhergesehenes – wie die Trainerwechsel (Weinstabl, Kulovits, Csandl) und die schwere Verletzung von Dimov – verarbeitet werden musste. „Unter diesen Umständen sind die 43 Punkte in der Schlussabrechnung eine Superleistung, und ich bin stolz, Teil dieses Projekts zu sein. Die Mannschaft war in keinem Spiel klar unterlegen. Sie spielte kontinuierlicher, die Schwankungen waren nicht so stark wie früher. Wir haben die viertmeisten Treffer erzielt, leider auch viele Tore erhalten. An der Behebung müssen wir arbeiten, v.a. an der Handlungsschnelligkeit, also dem Erfassen von Situationen. Jetzt ist Gott sei Dank Zeit für Urlaub, und am 24. Juni geht es mit der Vorbereitung für die neue Saison los.“
Aufstellung Wiener Sport-Club: Krepelka; Macher (87‘ Küng), Ojukwu, Rajkovic, Pfaffl (K); Akrap, Özlesen (12‘ Kerber); Pajaczkowski, Oppong; Buzuk (72’Haas), Beljan (86’Gerstl).
Aufstellung FavAC: Zdravkovic (60‘ Zamani); Stevanovic (70‘ Soppo), Ziger (70‘ Bamba), Ortner; Jatic, Omura, Shousha (60‘ Aydin)), Mandalovic; Mihailovic, Petrovic, Mustafic (53‘ Khodadadzada).
Torfolge
0:1 Pascal Macher (25‘)
0:2 Dominik Akrap (32‘)
1:2 Zoran Mihailovic (38‘)
1:3 Felix Kerber (45+1‘)
1:4 Lucas Pfaffl (65‘)
2:4 Marc Ortner (75‘)
3:4 Ali Khodadazada (78‘)
3:5 Miroslav Beljan (83‘)
4:5 Turan Aydin (85‘, Elfmeter)
Gelbe Karten FavAC
5‘ Omura (Unsportlichkeit)
87‘ Jatic (Foulspiel)
89‘ Khodadadzada (Foulspiel)
Gelbe Karten Wiener Sport-Club
49‘ Kerber (Unsportlichkeit)
Text: (C) Friedl Schweinhammer Foto: (C) Schmiedl, Chvojka