Als um 19:00 Uhr das Erstrundenspiel des RLO-Cups 2022/23 in Draßburg angepfiffen wird, zeigen die Temperaturmessgeräte immer noch 33° Celsius an. Trotz der unangenehmen Hitze hatten sich ca 300 ZuschauerInnen im Draßburger Sportplatz eingefunden. Circa 25 davon waren mitgereiste Sport-Club-Fans.
Zwar wurde in den bisherigen drei Aufeinandertreffen zwischen dem WSC und dem ASV Draßburg immer remisiert, dennoch war bei den mitgereisten Fans der Optimismus relativ groß, da Draßburg in der letzten Ostliga-Saison schließlich den letzten Tabellenrang und insgesamt 30 Punkte weniger als der WSC gutschreiben konnte.
Allerdings hatte Draßburg im Sommer nicht nur fast die komplette Mannschaft ausgetauscht, sie haben mit Michael Porics auch einen neuen Trainer.
Zwar hatten die Draßburger ihr ÖFB Cupspiel in der Vorwoche daheim mit 0:3 gegen Horn verloren und wir unseres mit 3:0 gewonnen, aber man muss fairerweise auch sagen, dass Horn auch der stärkere Gegner gewesen sein dürfte.
Aber zurück zum Spiel: Der WSC beginnt mit Prögelhof im Tor, weiters mit Pfaffl, Gusic, Csandl, Vasiljevic, Dimov, Rajkovic, Pajaczkowski, Vucenovic, Buzuk und Holzer.
Gleich zu Beginn des Spiels wirbeln die überraschend quirligen Draßburger übers Feld und übernehmen das Spielgeschehen. Bereits fünf Minuten später macht sich die Anfangsoffensive bezahlt und Draßburg köpfelt an Florian Prögelhof vorbei zum 1:0.
Danach ziehen sich die Draßburger in ihre Spielhälfte zurück und der WSC startet mit seiner Offensivmaschinerie. In der 9. Minute köpfelt bspw. Luka Gusic nach einem von Jürgen Csandl ausgeführten Corner nur ganz knapp über die Draßburger Latte.
Es folgen weitere mehr oder weniger gefährliche Chancen der Dornbacher.
In der 12. Minute ist dann die Aufregung einigermaßen groß beim Sport-club-Anhang: Nenad Vasiljevic wird im Draßburger Strafraum gefoult, doch der Schiedsrichter sieht das leider anders und lässt weiterspielen. Die Draßburger wittern ihre Chance und setzen über die rechte Flanke zum Konter an. Buzuk zieht die Notbremse und kassiert dafür (leider zurecht) die Gelbe.
In Minute 19 dann ein folgenschwerer Fehler unseres Capitano Philip Dimov. Der für Vasiljevic angedachte Pass fällt ein bisschen zu verhungert aus und rollt zu knapp beim gegnerischen Stürmer Nikolic vorbei. Dieser reagiert blitzschnell, holt sich das Leder, läuft Richtung Prögelhof los und kann nur mehr durch ein Foul von Vasiljevic im Strafraum gestoppt werden. Gelb für Vasiljevic. Der darauffolgende Strafstoß führt zum 2:0 für den ASV.
Eine gewisse Fassungslosigkeit macht sich bei den WSC-Fans bemerkbar. In der Trinkpause wird bereits eifrig diskutiert.
In der 28. Minute wird Mirza Berkovic für Philip Dimov eingewechselt.
Zwei Minuten später passiert dann Mirza allerdings ein ähnlicher Schnitzer wie Philip in Minute 19. Diesmal kann der anschließende Konter der Draßburger von niemandem mehr gestoppt werden und führt zum 3:0.
In der 31. Minute dann ein Foul an Mario Vucenovic im Draßburger Strafraum. David Rajkovic tritt den Strafstoß an und verkürzt auf 3:1.
Endlich! Ein Tor für den WSC. Vielleicht geht’s sich ja doch noch aus.
Doch bis zum Pausenpfiff ändert sich trotz einiger Angriffe des WSC nichts mehr am Spielstand.
Zur Pause wird Philipp Haas und Arbnor Prenqi für Philip Buzuk und Mario Vucenovic eingewechselt. Mit Beginn der zweiten Halbzeit geraten die Draßburger zusehends unter Druck. Bis auf eine 100%ige Torchance von Drassburg, die glücklicherweise doch noch von der Torstange verhindert wurde, ist der WSC zu diesem Zeitpunkt dominanter. Es ergeben sich mehrere Standardsituationen und Torchancen, die der WSC allerdings nicht nutzen kann. Zumindest bis zur 67. Minute. Der in der 60.Minute für Marcel Holzer eingewechselte Mario Rekirsch verkürzt auf 3:2.
Die Luft am Draßburger Fussballplatz riecht mittlerweile nicht nur nach Schnitzelsemmel, sondern auch nach Verlängerung…
In der 85. Minute dann die Ernüchterung: Unweit unseres Strafraums kommt es zu einer gefährlichen Kontersituation. Berkovic verhindert das drohende Tor mit einem Foul für das er glatt Rot kassiert. Die Draßburger verwerten den daraus resultierenden Freistoß und bauen ihren Vorsprung auf 4:2 aus. Resignation macht sich auf Dornbacher Seite breit. Kurz vor Abpfiff gelingt dem ASV Draßburg in der Nachspielzeit dann sogar das 5:2.
Resümee: Die Draßburger waren heute extrem konterstark und konnten ihre wenigen Chancen effizienter nutzen. Die Gastgeber wirkten zudem quirliger, aufgeweckter und schienen den Sieg in diesem RLO Cup-Spiel mehr zu wollen als unser Team. ASV Draßburg hat zweifelsohne verdient gewonnen.
Jetzt heißt es: aus den Fehlern lernen und sich auf die Meisterschaft konzentrieren. Wir freuen uns auf die Revanche am 15.10., in der 12. RLO-Runde.