Ein WSC-Spieler beim Futsalnationalteam! Seit wann bist du denn Teil des ÖFB-Teams, und wie kam es dazu?
Rajko: Ich bin eigentlich schon seit der Gründung 2018 Teil des ÖFB Futsalnationalteams. Durch meine Leistungen für Stella Rossa, dem amtierenden Rekordmeister in Österreich, konnte ich mich damals für die erste Einberufung und die weitere Zeit empfehlen.
Bitte erzähl uns doch ein bisschen etwas über deinen Werdegang in der Österreichischen Futsalliga.
Begonnen hat meine Futsalkarriere 2015. Nach einer Handvoll Einsätze für die Stella Rossa Juniors, der zweiten Mannschaft von Stella Rossa, wurde ich schon ins erste Team hochgezogen. Seit mittlerweile sieben Jahren spiele ich nun in der höchsten Spielklasse und konnte mich Jahr für Jahr weiterentwickeln. Mittlerweile bin ich Captain des Vereins und kann auf viele spannende Jahre zurückblicken. Ich bin mit der Mannschaft zwar schon Cupsieger, Supercupsieger und so weiter geworden, aber für den Meistertitel hat es in letzter Zeit nicht gereicht. In den vergangenen beiden Saisonen sind wir jeweils auf Platz zwei der Tabelle gelandet.
Was macht Futsal für dich interessant(er) im Vergleich zum Kicken auf dem Rasen?
Im Grunde genommen stehe ich einfach total aufs Kicken! Das Schöne ist ja, dass ich meine Leidenschaft sowohl am Rasen als auch in der Halle genießen kann. Man kann so vieles aus der einen in die andere Sportart mitnehmen und das hat mich sicher in den letzten Jahren vorangebracht. Beim Futsal ist der Raum einfach viel enger, das Spiel ist technisch sehr anspruchsvoll, und es laufen die ganze Zeit Aktionen ab. Dadurch bist du die ganze Zeit, während der du auf dem Feld bist, extrem gefordert.
Unter Futsal können sich sicher viele nicht so viel vorstellen. Wie würdest du denn Laien diese Hallenfußballvariante erklären?
Mini-Fußball würden die Leute vom Balkan sagen. Gespielt wird in einer Halle, die dieselbe Größe wie ein Handball-Feld hat (Anm.: Daher auch das Spiel am 12.10. in der Handballhalle der FIVERS Margareten.) Jede Mannschaft hat vier Feldspieler plus Tormann am Feld. Anders als in Österreich früher verbreitet, gibt es keine Banden rund ums Spielfeld. Außerdem ist der Ball kleiner und schwerer als ein Fußball, damit er nicht so sehr in der Halle herumspringt.
Jetzt heißt es WM-Quali. Wie stehen denn die Chancen für euer Team, und wer wäre dein absoluter Wunschgegner bei der WM 2024?
Wir befinden uns zurzeit in der Main Round der Qualifikation. Durch den Erfolg in der ersten Runde im April 2022 haben wir es geschafft, uns für die zweite Runde zu qualifizieren. Hierbei heißt es jetzt: Lernen und Weiterentwickeln und alles auf dem Platz geben, um es den Gegnern möglichst schwer zu machen. Da in der Runde mit Belgien und Georgien Mannschaften auf uns treffen, die schon weitaus erfahrener sind und wirklich nur Futsalprofis im Team haben, wird das Weiterkommen ein sehr schweres Vorhaben. Wunschgegner für die Zukunft wären natürlich Portugal (Anm.: der amtierende Meister) oder Spanien.
Welches Trikot steht dir besser – Schwarz-weiß oder Rot-weiß-rot?
Die Frage sollen andere beantworten 🙂 Ich freue mich und bin sehr stolz darauf, beide Trikots tragen zu dürfen.
Alles Gute für die weitere WM-Quali und vielen Dank fürs Gespräch, David!
Text: Karin Pointner, Fotos: Gerhard Breitschopf