Der gebürtige Sollenauer begann seine Laufbahn in Felixdorf, Sollenau und bei Semperit Traiskirchen. Er durchlief in der 2. Hälfte der 60er Jahre praktisch alle Nachwuchsauswahlen und galt als einer der Talentiertesten im ganzen Land. Kein Wunder, dass der WSC auf ihn aufmerksam wurde und den 21jährigen 1971 verpflichtete. Im Nu wurde er zum Leistungsträger und Publikumsliebling, quasi der 1. Popstar von Hernals: Ein Wuschelkopf mit langen „Schneckerln“, gerade einmal 1,68 groß, beidbeinig, technisch brillant, durchschlagskräftig und als hängende Spitze abschlussstark. Zwei Saisonen lang setzte er Glanzlichter: Beim Hallenturnier in der Wiener Stadthalle 1971 erzielte er beim Spiel gegen Bayern München (mit allen Stars wie Beckenbauer und Gerd Müller) zwei Tore gegen Sepp Maier. Im Mai 1972 stand der Sportclub gegen Rapid im Cupfinale (damals noch in 2 Partien ausgetragen); Toni köpfelte (!) beim Heimspiel den 2:1 Siegestreffer im Zweikampf gegen zwei Abwehrriesen. Ein lupenreiner Hattrick gelang ihm im Herbst 1972 beim „Dörby“ auf der Hohen Warte gegen die Vienna. Die Partie endete 4:1 und Wustinger, der nie auf den Mund gefallen war, meinte launig, er hätte sogar 8 Treffer erzielen können. Einen denkwürdigen Auftritt hatte er auf internationaler Bühne; als Kapitän führte er eine österreichische „Mannschaft der Zukunftshoffnungen“, in der auch Feurer und Schachner standen, bei einem Turnier in Riad aufs Feld. 1973 wurde Wustinger zum Zankapfel WSC-interner Querelen. Er hatte Angebote von Rapid, LASK und Innsbruck, doch die bodenständige Familie entschied sich für Wr. Neustadt. Auch hier wurde er zum Publikumsliebling und zur Vereinsikone. 1980 wechselte er zu Mattersburg und beendete seine Karriere 39jährig bei Casino Baden, wo sein großes Vorbild Rudi Flögel Trainer war.
Toni war ein Familienmensch, der seine Fußballbegeisterung an seinen Sohn Jochen (spielte u.a. bei der Admira, in Eisenstadt und in Klingenbach) und an seine Enkel Paul (derzeit in Scheiblingkirchen unter Vertrag) und Florian, eines der größten Austria-Talente, weitergab. Sein Freundeskreis blieb über Jahre gleich: Alfred Riedl, „Funky Feurer; Gerald Fuchsbichler und Hans Hörmayer aus seinen Sportclubtagen. Nach Jahrzehnten besuchten ihn – was ihn sehr freute – auch „Burli“ Herzog und Heli Wallner.
Er erkrankte an Krebs und verlor nach einer intensiven Behandlung am 1. Oktober seinen letzten Kampf.
Der Wiener Sport-Club hat mit dir einen Vorzeigefußballer verloren, der sich in die Herzen der Anhänger gespielt hat. Dort und in unserer Erinnerung wirst du weiterleben!