Freitag, 22.4.2022 /20. Runde RLO
Wiener Sport-Club – SV Stripfing 0:4 (0:1)
Wiener Sport-Club Platz, 1352 ZuschauerInnen
Schiedsrichter: Claus Wisak
Assistenten: Emre Kazanci, Naci Özdemir
Spielbericht
Gegen den Tabellenzweiten stehen der nach wie vor rekonvaleszente Beljan, Jackel und Holzer nicht im Kader, dafür ist Rekirsch erstmals von Beginn an dabei. Trainer Weinstabl schickt folgende Elf aufs Feld: Im Tor steht Prögelhof, die Verteidigung bilden Haas, Gusic, Csandl und Pfaffl; vor ihnen agieren Scharner und Berkovic im defensiven Mittelfeld. An den Außenbahnen sind Pajaczkowski und Andrejevic nominiert, Josic spielt im zentralen offensiven Mittelfeld, während Rekirsch als Sturmspitze aufgeboten ist.
Das Spiel ist keine 2 Minuten alt, da bekommt Stripfing einen Foulfreistoß zugesprochen. Der halbhoch getretene Ball findet Eler, der trocken zum 0:1 einschießt. Danach ziehen die Gäste ein schnelles Kurzpassspiel auf und pressen aggressiv, wenn die Dornbacher Defensive umschalten will. Unsicherheiten, Missverständnisse und Fehlpasses bzw. viele Strafraumszenen vor Prögelhof sind die Folge. Ein langer Pass von Gartner auf Fotr, der umkurvt den Hernalser Goalie und passt zurück zu Eler, dessen Schuss Prögelhof noch zur Ecke abwehren kann (19. Min.) Im Anschluss daran ein Gewaltschuss von Gluhakovic aus dem Rückraum, und wieder muss sich Prögelhof ordentlich strecken. 5 Minuten später kommen die Dornbacher zur ersten Chance. Pajaczkowski tritt auf rechts an, zieht zur Mitte und schießt; Kretschmar macht sich lang und wehrt zum Corner ab (24. Min.). Der Sport-Club kann im Anschluss die Partie offen halten, ohne zu echten Chancen zu kommen. Die letzte Möglichkeit vor der Pause hat Gartner, dessen Schuss Prögelhof mit toller Reaktion abwehrt (44. Min.).
Nach der Pause macht der Sport-Club Dampf, während die Gäste nervös wirken und den Faden, v.a. im Angriff, total verlieren. Die Dornbacher drängen, aber mehr als ein paar Eckbälle schauen nicht heraus. Die Stripfinger Abwehrriesen lassen dabei keine Kopfballchance zu, sodass die ersten dreißig Minuten eine Patt-Stellung ergeben. Trainer Weinstabl bringt die Offensivkräfte Vucenovic und Küssler, auch Stripfings Coach Kleer wechselt seine beiden Sturmspitzen Eler und Fotr für Gataric und Zubak, welche die letzte Viertelstunde dominieren. Gleich nach seiner Einwechslung kommt Gataric nach Csandl-Fehlpass allein vors Tor, trifft allerdings nur die Stange; auch den Abpraller kann er nicht verwerten (74. Min.). Kurz danach die nächste hochkarätige Chance: er rutscht in einen Güclü-Pass, und trifft erneut nicht (75. Min.). Dann wieder die Hernalser: Tolle Balleroberung von Andrejevic, dessen Zuspiel Vucenovic abschließt; aber die Bogenlampe senkt sich knapp übers Tor (78. Min.). Die spielentscheidende Szene passiert in Minute 83: Ein Stripfinger Verteidiger putzt aus, Haas trifft beim Wegköpfeln Gataric, der damit aufs Tor ziehen kann, den Ball an Prögelhof vorbeischiebt und auf den Tormann aufläuft. Schiedsrichter Wisak zeigt Prögelhof Rot und auf den Elfmeterpunkt, da helfen alle Proteste gegen die – in letzter Zeit kaum mehr praktizierte – Doppelbestrafung nichts. Jovanovic muss ohne Aufwärmen ins Tor, erahnt die Ecke, aber Zubaks Schuss ist zu platziert angetragen – 2:0 (87. Min.). Die Hernalser wollen auch in der Unterzahl ein Tor erzielen und entblößen die Abwehr, sodass in den letzten Minute noch zwei Treffer fallen: Zubak nach Pass von Gataric (90. Min.) und Verteidiger Scherzadeh, der auf der linken Seite freie Bahn hat und – praktisch mit dem Schlusspfiff – Jonovic zum 0:4 düpiert (90+4. Min.).
Fazit: Eine Niederlage, die zu hoch ausfiel und erst im Finish diese Dimension annahm. Stripfing scheint den Titelkampf nicht aufzugeben und präsentierte sich in der ersten halben und in der letzten Viertelstunde kompakt und torgefährlich. Hatten sie in den letzten Begegnungen viele Chancen vergeben und deshalb etliche Unentschieden verbucht, klappte diesmal die Torausbeute. Für die Schwarz-Weißen war es nach den Erfolgserlebnissen gegen die Wiener Viktoria und die Vienna im Ligacup ein rabenschwarzer Freitag, den Trainer Weinstabl so kommentierte: „Leider sind wir gleich durch einen Standard, den wir nicht blocken konnten, in Rückstand geraten, was Stripfing natürlich in die Karten gespielt hat. Wir leisteten uns leichte Ballverluste und spielten zu wenig in die Tiefe. In der 2. Hälfte kamen wir besser ins Spiel, waren aktiver bei den zweiten Bällen und in den Zweikämpfen; vorne hatten wir aber zu wenig Durchschlagskraft. Nach dem Ausschluss, Elfmeter und dem 2:0 war das Spiel entschieden, und wir wurden noch zweimal ausgekontert. Für uns waren einfach die 4 Matches in 12 Tagen zu viel. Uns fehlte die geistige Frische, sodass Stripfing klar besser war und verdient gewonnen hat.“
Aufstellung Wiener Sport-Club: Prögelhof; Haas, Gusic, Csandl, Pfaffl; Scharner (85. Jonovic), Berkovic (63. Vucenovic); Pajaczkowski (85. Sarcevic), Josic (85. Buzuk), Andrejevic; Rekirsch (71. Küssler)
Aufstellung SV Stripfing: Kretschmar; Gluhakovic, Ziger, Jeftenic; Grudina, Muminovic (76. Scherzadeh); Güclü (90. Stradins), Löffler (90. Milosavljevic), Gartner; Eler (73. Zubak), Fotr (73. Gataric).
Torfolge
0:1 (2‘): Patrik Eler
0:2 (87‘): Petar Zubak (Elfmeter)
0:3 (90‘): Petar Zubak
0:4 (90+4): Masse Scherzadeh
Gelbe Karten Wiener Sport-Club
34‘ Jürgen Csandl (Foulspiel)
51‘ Daniel Scharner (Foulspiel)
Gelbe Karten SV Stripfing
8‘ Sanin Muminovic (Foulspiel)
40‘ Nico Löffler (Schiedsrichterkritik)
88‘ Johann Kleer, TR (Unsportlichkeit)
Rote Karte Wiener Sport-Club
83‘ Florian Prögelhof (Torchancenverhinderung)