Sonntag, 10.4.2022 /18. Runde RLO
Admira Juniors – Wiener Sport-Club 3:1 (1:1)
BSFZ Arena /Südstadt, 282 ZuschauerInnen
Schiedsrichter: Alexander Lappi
Assistenten: Alem Kulasin, Klemens Windisch
Spielbericht
In der Südstadt stehen Beljan und Rekirsch nicht zur Verfügung, dafür ist Csandl nach seiner Sperre wieder dabei. Trainer Weinstabl schickt folgende Elf aufs Feld: Im Tor steht Prögelhof, die Verteidigung bilden Haas, Gusic, Csandl und Pfaffl; vor ihnen agieren Josic und Berkovic im defensiven Mittelfeld. An den Außenbahnen sind Pajaczkowski und Vucenovic nominiert, Andrejevic spielt im zentralen offensiven Mittelfeld, während Holzer als Sturmspitze aufgeboten ist.
Der Sport-Club beginnt wie gewohnt mit Ballabsicherung, vielen Querpasses, aber ohne viel Raumgewinn. Die erste schnelle Aktion über die linke Seite bringt aber gleich die Führung: Vucenovic überspielt seinen Verteidiger, passt zur Mitte, Holzer lässt durch, ein Verteidiger rutscht weg, und Pajaczkowski, schießt auf Elferhöhe überlegt ein (6. Min.). In der Folge spielen die Dornbacher überlegen, ohne zu großen Chancen zu kommen. Gefahr drohte nur, wenn schnell über die linke Seite angegriffen wird. Die Admiraner sind sichtlich nervös, produzieren viele Fehlpasses, sodass die Partie ohne Höhepunkte dahinplätschert. Der Ausgleich fällt aus dem Nichts: Vastic spielt sich über rechts durch, passt zur Mitte, und Nikolov schießt ein (42. Min.). Zu allem Überdruss wird Trainer Weinstabl nach einer Diskussion mit Schiedsrichter Lappi auf die Tribüne geschickt.
Der Beginn des 2. Abschnitts gehört eindeutig den Schwarz-Weißen. Einen aussichtsreichen Konter bremst Elmkies mit einem Foul und sieht zurecht Gelb. Ein tolles Zusammenspiel von Andrejevic, Josic und Pajaczkowski bringt den Stürmer in Schussposition, doch weder er noch seine Kollegen suchen in dieser Szene den Abschluss (54. Min.). In der nächsten Aktion wird Vucenov ideal freigespielt, läuft allein aufs Tor, aber sein Schuss wird von Hadzikic pariert, und Holzers Nachsetzen führt nur zu einem Eckball. Der Sport-Club drückt jetzt auf die Führung, die Abwehr steht jetzt deutlich höher, und Prögelhof spielt eine Art „Libero“. Die nächste hochkarätige Chance spielt Pajaczkowski mit einem unwiderstehlichen Dribbling heraus, seinen Stanglpass verpassen zwei Hernalser jedoch ganz knapp (63. Min.). Aus einem Entlastungsangriff ergibt sich für die Admira ein Eckball, bei dem sich Nikolov hochschraubt und einköpfelt (65. Min.). Nach einem Doppeltausch greifen die Hernalser weiter an, kommen aber nur zu Halbchancen durch Küssler und Holzer. Die Südstädter haben jetzt, gestärkt durch die Führung, viel Platz für ihre schnellen Angriffe. Nikolov verschafft sich abgebrüht mit den Händen viel Raum, dreht sich um die eigene Achse und schließt ab – 3:1 (76. Min.). Bei den Dornbachern ist jetzt die Luft draußen, daran ändert der nächste Doppeltausch auch nichts. Es ist Prögelhof zu verdanken, dass in der Schlussphase die Niederlage nicht noch höher ausfällt; er rettet zweimal in höchster Not gegen Vastic und Major.
Fazit: Der Sport-Club verabsäumt es in der 1. Hälfte, gegen die harmlos wirkenden Admiraner die Führung auszubauen. In der Drangperiode anfangs des 2. Abschnitts werden große Chancen vergeben, was sich bitter rächt. Vladimir Nikolov nützt seine Möglichkeiten kaltblütig. Der Bulgare gehört mit Brugger und Elmkies zu jenen Akteuren, die vorher in den deutschen Bundesligen zum Einsatz kamen und jetzt im Kader der schwarz-roten Kampfmannschaft stehen, bis dato aber kein RLO-Spiel ausgetragen haben,. Ähnliches gilt für den Ungarn Major (spielte vorher in Liefering) und Torhüter Hadzikic (57 Bundesliga-Einsätze bei der Wiener Austria). Diese Rochade soll keine Ausrede sein, denn einige Leistungsträger der Schwarz-Weißen sind deutlich von ihrer Herbstform entfernt, und auch das Momentum ist nicht auf ihrer Seite. Wenn es nicht läuft, hilft es nicht, sich mit dem Schiedsrichter anzulegen, auch wenn dieser als I-Tüpferl-Reiter samt einer seltsamen Regelauslegung für allgemeines Kopfschütteln sorgt. Es wird einiger Arbeit bedürfen, um diese Partie aus den Köpfen zu bekommen und für die nächsten schweren Aufgaben (am Freitag gegen die Viktoria und am Ostermontag gegen die Vienna) gerüstet zu sein. Trainer Weinstabl hadert mit dem Spielverlauf: „Wir sind verdient in Führung gegangen, haben leider mit der ersten Torchance der Juniors den Ausgleich bekommen. Nach der Pause hatten wir wieder die erste Chance; mit einer Führung hätte das Spiel eine andere Fahrt aufgenommen. So erhielten wir mit der 2. Torchance der Juniors das 1:2 und fanden anschließen nicht mehr ins Spiel zurück.“ Robert Weinstabl zieht folgenden Schluss daraus: „Das Match war ein Spiegelbild der letzten Wochen. Wir müssen und werden deshalb noch härter arbeiten, um wieder in die Erfolgsspur zu gelangen.“
Aufstellung Wiener Sportclub: Prögelhof; Haas (81. Jackel), Gusic, Csandl, Pfaffl; Berkovic (65. Dimov),Josic (77. Sarcevic); Pajaczkowski (77.Buzuk), Andrejevic, Vucenovic (65.Küssler); Holzer.
Aufstellung Admira Juniors: Hadzikic; Major, Welkovits, Brugger, Holzhacker; Cuhadar, Sostaric; Vastic (90+2 Schneider), Elmkies, Cvetkovic (88. Koreimann); Nikolov.
Torfolge
0:1 Pajaczkowski (6´)
1:1 Nikolov(42´)
2:1 Nikolov (65´)
3:1 Nikolov (76´)
Gelbe Karte Wiener Sport-Club
45+1´ Vucenovic (Foulspiel)
51´ Pajaczkowski (Schiedsrichterkritik)
74´ Dimov (Foulspiel)
Rote Karte Wiener Sport-Club
43´ Weinstabl (Trainer)
Gelbe Karten Admira Juniors
48´ Elmkies (Unsportlichkeit)