In Floridsdorf geht der WSC mit beinahe vertrauter Formation ins Spiel – lediglich eine Veränderung fällt ins Auge: Radulovic kehrt nach abgesessener Sperre zurück und ersetzt Pajaczkowski im Mittelfeld. Im Tor steht wie gewohnt Kazan, vor ihm verteidigt das eingespielte Quartett Macher, Schuster, Ivkić und Tütünci. Die Zentrale bleibt mit Wunsch, Akrap und dem Rückkehrer Radulovic stabil besetzt. Im Sturm setzen die Hernalser auf ihr eingespieltes Offensivdreieck: Keles, Aichinger und Kerber sollen für Tore sorgen.
Bei Sonnenstrahlen und rockigen Liedern rollt das Leder über den Sportplatz von SR Donaufeld. Zu Beginn passiert wenig – beide Mannschaften tasten sich mit vielen Kurzpässen langsam ins Spiel. Den ersten gefährlichen Angriff zeigen die Hernalser mit einer schnellen, zielgerichteten Aktion: Nach einem Pass von Radulovic in die Mitte leitet Kerber direkt zu Aichinger auf die linke Strafraumseite weiter, der den Ball zwar erfolgreich, aber schwach über den herauseilenden Torwart lupft. Dieser ist jedoch schnell wieder auf den Beinen und rettet kurz vor der Linie (6. Minute). In der 9. Minute schalten die Gastgeber nach einem Ballverlust des WSC blitzschnell um. Auf der linken Seite flankt Van Zaanen in Richtung Lux, doch beide werden von Ivkić und Tütünci erfolgreich gestört. Beide Teams agieren körperbetont und erspielen sich unterschiedliche Offensivaktionen – doch eines haben sie gemeinsam: Der Abschluss lässt zu wünschen übrig. Oder ist die Defensive einfach zu stark? Lautes Raunen vom Bereich der FHT, als Macher nach einem guten Solo von der SR Donaufeld-Defensive zu Fall gebracht wird – der Schiedsrichter bleibt jedoch stumm. In der 40. Minute versucht Kerber, den weit vor dem Tor stehenden Goalie mit einem hohen Schuss von der Mittellinie zu überraschen, doch dieser kann den Ball rechtzeitig halten. Kurz vor der Pause schlägt es dann doch hinter Kazan ein – wie aus dem Nichts: Nach einem schnellen Konter spielt Babic zu Mandl, der direkt weiter in die Strafraummitte zu Van Zaanen passt. Dieser schließt kompromisslos ab – unhaltbar zur Führung für Donaufeld. 1:0!
Trotz des Rückstands herrscht in der Halbzeit eine angenehme Stimmung, da junge WSC-Fans mit Seifenblasen für gute Laune bei der WSC-Ersatzbank sorgen. Währenddessen kehrt die Startelf mit viel Selbstvertrauen auf das Feld zurück – und das zeigt Wirkung: Bereits in der 46. Minute bringt eine lange Flanke von Radulovic Sturmspitze Aichinger in Szene. Der nimmt den Ball gekonnt mit dem Fuß an und zwingt Torwart Bencsics zum 1-gegen-1. Nach der Parade von Goalie landet der abgeprallte Ball bei Wunsch, dessen Schuss aber von Gatti geblockt wird. In den nächsten Minuten ist Macher wie entfesselt: Erst mit einem Weitschuss nach Solo über rechts (48.), dann mit einem starken Pass auf Kerber, der eine weitere gute Chance kreiert (54.) – Donaufelds Defensive gerät zunehmend unter Druck. Riesenchance in der 61. Minute! Keles flankt nach einem langen Pass von Macher zur Mitte, vorbei am Torwart – Aichinger verpasst vor dem leeren Tor nur knapp. Ganz bitter! Dann wieder lautes Rufen vom FHT-Bereich: Nach starker Kombination von dem eingewechselten Röhricht und Pajaczkowski blockt der Floridsdorfer Torwart außerhalb des Strafraums den Ball mit der Hand. Die Hernalser Elf und Fans fordern Rot – doch der Schiedsrichter zeigt nur Gelb (76.). In der 81. Minute versucht sich Freistoßspezialist Radulovic aus 24 Metern – der Ball streift das äußere rechte Tornetz. Die Schlussminuten sind hitzig und von vielen Zweikämpfen geprägt. Scherzadeh sorgt für viel Unruhe in der Defensive von WSC. In der Nachspielzeit zerstört Van Zaanen mit einem sehenswerten Freistoßtor zum 2:0 endgültig die Hoffnung auf einen Ausgleich. Mit dieser Niederlage nehmen wir viel Frust aus dem 21. Bezirk mit nach Hause, während die Donaufelder wichtige Punkte im Kampf um den Meistertitel feiern.
Fazit
Der WSC zeigt sich in Floridsdorf erneut als engagiertes Team, das sich auch von einem Rückstand nicht entmutigen lässt. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit mit unglücklichem Gegentor kurz vor der Pause, kommt die Mannschaft mit viel Selbstvertrauen zurück aufs Feld und setzt Donaufeld früh unter Druck. Vor allem Macher sorgt mit starken Offensivaktionen für neue Impulse. Trotz mehrerer hochkarätiger Chancen bleibt der verdiente Ausgleich aus. Am Ende steht viel Einsatz, aber kein Ertrag – das schmerzt.
SR Donaufeld – WIENER SPORT-CLUB 2:0
RLO. Runde 28. | 23.05.2025 | Sportplatz SR Donaufeld, 500 Zuschauer:innen
Torfolge: 1:0 Florian von Zaanen (44.), 2:0 Florian von Zaanen (90+5.)
SR Donaufeld: Bencsics; Gatti, Kovtun, Missi Tomp, Schneider (K); Babic (70. Scherzadeh), Lux (80. Schöfl), Petkovic; Van Zaanen, Gerstl, Mandl (87. Widni)
Wiener Sport-Club: Kazan; Macher (80. Pfaffl), Ivkić, Schuster, Tütünci; Radulovic, Wunsch (K), Akrap; Keles (80. Griebus), Aichinger (67. Röhricht), Kerber (67. Pajaczkowski)
Gelbe Karten: 63. Kovtun (U), 74. Akrap (U), 76. Bencsics (U), 77. Kazan (K), 78. Macher (U), 90+3. Röhricht (F), 90+5. Radulovic (K), 90+6. Van Zaanen (U)
Schiedsrichter: Celebi Faruk; Bayar Ahmet (A), Kilicdagi Bünyamin (A)
Text: Thomas Flixeder