Auf dem Wiener Viktoria Sportplatz bleibt die Startformation des WSC nahezu unverändert. Zwischen den Posten steht Kazan mit seiner Defensiv: Macher, Schuster, Ivkić und Tütünci. Im Mittelfeld laufen wie gewohnt Radulovic, Berkovic und Akrap, der für den gesperrten Wunsch von Anfang an spielt. Im Angriff bilden Röhricht, Keles und Kerber das bewährte Trio.
Zwei Tage nach dem Tag der Arbeit rollt der Ball auf dem Kunstrasenplatz in Meidling. Die Mannschaft von Polster fordert die Hernalser heraus, während der WSC im Kampf um den ÖFB-Cup Platz mehr Polster auf die Konkurrenz aufbauen möchte.
Die Gäste in Weiß erwischen den besseren Start. Schon in der 2. Spielminute prüft Akrap den Torwart Sadilek mit einem Weitschuss von links. Wenig später beinahe die Führung für die Gastgeber: Nach einer Ecke für die Wiener Viktoria rettet Kazan mit einer starken Parade vor einem möglichen Eigentor. Bei der darauffolgenden Ecke ist die Gefahr aber noch nicht gebannt – Grozdic streicht nur knapp per Kopf den Ball (6.). Die Viktoria drücken weiterhin durch einen Freistoß, der von Berkovic problemlos geblockt wird. In der 11. Minute dann eine große Chance für den WSC: Kazan befördert die Kugel nach vorne rechts zu Kerber, der ihn locker annimmt und in die Mitte zu Röhricht spielt. Der Schuss von Röhricht wird von Sadilek stark pariert, doch der Abpraller landet bei Kerber, dessen Schuss leider zu zentral auf den Torwart geht. Die Wiener Viktoria schaltet schnell um. Rucizka brettert mit den 5. Gang auf der linken Seite durch, passt zu Rotter, doch Schuster und Berkovic können die Situation gemeinsam klären. Mit fortschreitender Spielzeit übernehmen die Meidlinger zunehmend das Kommando. Das Spiel wird eher von einem Hin- und Herschieben geprägt, ohne dass eine der beiden Mannschaften wirklich den Weg in den Strafraum findet. In der 24. Minute ist es Macher, der mit einem erfolgreichen Dribbling auf der linken Seite Keles in Szene setzt. Doch der Schuss von Keles landet nur am Außennetz. Keles versucht es später noch mit einem Freistoß (30.) und einem Weitschuss (42.), doch beide Versuche verfehlen das Tor.
Nach der Halbzeit, die mit einigen Einwechslungen geprägt ist, hat das Team von Weinstabl den besseren Start. Ivkić flankt auf Tütünci, doch dieser findet keinen Abnehmer in der Mitte (48.). In der 56. Minute beinahe ein Eigentor: Ein langer Einwurf von Macher landet durch Ziger’s Kopfball fast im eigenen Tor. Die Offensive auf der linken Seite des WSC wird von Minute zu Minute stärker und kreativer. Tütünci und der eingewechselte Pajaczkowski setzen mit langen Pässen und Flanken immer wieder Keles und Aichinger in Szene. Doch der Torwart Hüttner ist bei allen Versuchen zur Stelle. In der 75. Minute dann der erlösende Treffer: Radulovic setzt sich nach einer Balleroberung auf der rechten Seite durch und schießt mit voller Wucht in den oberen Winkel – 0:1 für den WSC! Die Gastgeber reagieren mit Druck, finden jedoch keine Möglichkeit, die wachsame Abwehr des WSC zu überwinden. In der 78. Minute köpft Radulovic einen Freistoß von Knasmüllner gekonnt weg, und auch Ivkić gewinnt trotz eines Größennachteils ein Kopfballduell gegen Rotter (80.). Der eingewechselte Beljan, der als „Superjoker“ für frischen Wind sorgt, hat in der Schlussphase mehrere Chancen auf das 0:2. Zunächst erobert er den Ball, leitet weiter an Aichinger, der ihm den Ball zurückspielt. Im 1-gegen-1 scheitert Beljan jedoch an Hüttner (86.). In der Nachspielzeit nimmt Beljan einen Freistoß aus gefährlicher Position, doch auch diesmal ist Hüttner zur Stelle und pariert glänzend. Am Ende bleibt es beim knappen, aber verdienten Auswärtssieg für die Dornbacher, die mit diesem Erfolg in der Tabelle an Krems vorbeiziehen.
Fazit
Der WSC präsentiert sich auch in Meidling wieder als kämpferische und gut organisierte Mannschaft. Trotz einer schwachen ersten Halbzeit und einer starken Leistung von Torwart Sadilek bleibt das Team fokussiert und belohnt sich in der 75. Minute mit einem sehenswerten Treffer von Radulovic. Bei den Einwechslungen beweist Robert ein glückliches Händchen, und die Wechsel zur Halbzeit haben eindeutig die starke zweite Hälfte beeinflusst. Der WSC setzt sich am Ende durch und kann mit diesem Erfolg seinen Platz im oberen Tabellendrittel festigen.
„Es ist uns in der ersten Halbzeit trotz deutlicher Überlegenheit in Ballbesitz nicht gelungen kontrollierter ins letzte Drittel zu gelangen oder uns klare Torchancen zu erspielen. Zweite Hälfte haben es die Jungs richtig gut gemacht. Einzig kleiner Vorwurf, dass wir unsere fülle an Chancen nicht konsequenter ausgenützt haben. In Summe war ein verdienter Sieg, dem wir vor allem Mirza Berkovic zu seinem 300. Regionalligaspiel widmen“, so Trainer Robert Weinstabl.
Wiener Viktoria – WIENER SPORT-CLUB 0:1
RLO. Runde 25. | 03.05.2025 | Wiener Viktoria Sportplatz, 800 Zuschauer:innen
Torfolge 0:1 Stefan Radulovic (75.)
Wiener Viktoria
Sadilek (HZ. Hüttner); Sinner, Knasmüllner (72. Sinik), Grozdic (K), Wessely; Sahanek (85. Staudinger), Jovanovic (HZ. Ziger), Löffler (63. Bangai); Seidl, Ruziczka, Rotter
WIENER SPORT-CLUB
Kazan; Macher, Ivkić, Schuster, Tütünci; Radulovic, Berkovic (K) (88. Beljan), Akrap; Keles (93. Pfaffl), Röhricht (HZ. Aichinger), Kerber (HZ. Pajaczkowski)
GELBE KARTEN 59. Macher (U), 64. Grozdic (U), 69. Aichinger (U), 90+1. Staudinger (F), 90+4. Ruzicka (U)
GELB-ROTE KARTEN 90+3. Macher (U)
ROTE KARTEN 69. Rühmkorf (TR) (U), 69. Weinstabl (TR) (B)
SCHIEDSRICHTER Günsberg Pascal; El Gzar Hisham (A), Mayer Daniel (A)
Text: Thomas Flixeder