Freitag, 02.11.2018 – 19.00 Uhr | 14. Runde RLO
SK Rapid II : Wiener Sport-Club | 4:2 (1:1)
Allianz Stadion/Trainingsplatz, 550 Zuschauer_innen
Assistenten: Michael Babic, Pavle Tomanovic
Spielbericht
Trainer Schweitzer muss die Defensive erneut umkrempeln, da Feldmann (verletzt), Salvatore (gesperrt) und Berkovic (erkrankt) nicht zur Verfügung stehen. Kostner steht im Tor, die Abwehr bilden Pfaffl, Hayden, Dimov und Maurer, vor ihnen agieren Josic und Csandl; Silberbauer und Plank nehmen die Außenbahnen ein, Küssler spielt im zentralen Mittelfeld und Hirschhofer Sturmspitze.
Die Rapid Amas erwecken ab der ersten Minute den Eindruck, dass sie auf die Siegerstraße zurückkehren wollen. Ein schnelles Kurzpassspiel und bald der Pass in die Schnittstelle – das ist das Rezept, das die Sport-Club-Verteidigung ständig unter Druck setzt. V.a. über die rechte Seite, wo Ehrnhofer mächtig Dampf macht, rollen die Angriffe. Nach einem Pass in die Tiefe steht Tomasevic allein vor Kostner, der jedoch glänzend pariert (8. Min.). Langsam fangen sich die Dornbacher und kommen auch zu Strafraum-Szenen. Küssler nach Silberbauer-Zuspiel (14. Min.) und Plank nach einem Eckball (19. Min.) suchen zumindest den Abschluss. Weit gefährlicher sind allerdings die Hütteldorfer: Mocinic köpfelt knapp daneben (21. Min.), ehe die Grün-Weißen in Führung gehen. Mächtiger Antritt von Ibrahimoglu auf der halblinken Seite, er bringt den Ball noch an Kostner vorbei, und Markl drückt ihn zum 1:0 über die Linie (23. Min.). Rapid II hat auch weiterhin mehr Spielanteile, ohne allerdings gefährlich vor Kostner aufzutauchen. Dimov erobert den Ball und passt auf Plank, der in Strafraumnähe gelegt wird. Josic schießt scharf, aber Hedl zeichnet sich zum ersten Mal aus (33. Min.). Ein riskantes Abspiel wird von einem Rapid-Angreifer abgefangen, doch Nicolas Wunsch verschießt deutlich (38. Min.). Drei Minuten später landet eine zu kurze Kopfballabwehr beim selben Spieler, der aus gut 40 Metern den weit vor seinem Tor stehenden Kostner überhebt, allerdings das Tor knapp verfehlt. Der letzte gefährliche Angriff der 1. Hälfte gehört wieder Rapid: Hayden unterbindet einen Angriff am Sechzehner mit einem Foul; gelbe Karte und Freistoß sind die Folge. Leovac zieht ab, und Kostner klärt per Faustabwehr (43. Min.).
Der Sport-Club kommt mit mehr Schwung aus der Kabine. Dimov spielt Hirschhofer mit letztem Einsatz im Liegen an, der Schuss wird zur Ecke abgewehrt (47. Min.). Auf der anderen Seite wird Markl durch eine weite Flanke angespielt, bekommt jedoch den Ball – allein vor Kostner stehend – nicht unter Kontrolle (49. Min.). Der anfangs leichte Regen wird stärker und das Terrain recht rutschig. Einen Freistoß leitet Hirschhofer ideal weiter, Küssler trifft den Ball nicht lupenrein, zum Ausgleich reicht er allemal – 1:1 in Minute 51. Die Hernalser setzen nach, und erstmals gerät die Rapid-Abwehr ins Schwimmen. Plank kommt aus guter Position zum Schuss, verfehlt jedoch knapp (53. Min.). Das Spiel ist jetzt schnell und kampfbetont, die Szenen wechseln rasch. Kapitän Felber forciert per Freistoß die rechte Angriffsseite, die Flanke kommt zu Markl, der direkt übernimmt und per Innenstange die neuerliche Führung erzielt – 2:1 in Minute 57. Die nächste Schrecksekunde lässt nicht lange auf sich warten. Kostner verletzt sich, wird lange behandelt und humpelt dann vom Feld (62. Min.). Alex Kniezanrek kommt, ohne sich aufzuwärmen und an das seifige Terrain gewöhnen zu können, an seiner Stelle. Ein Schuss von Leovac rutscht ihm durch, und Schuster netzt zum 3:1 ein (66. Min.). Drei Minuten später zeichnet sich der WSC-Goalie aus: Einen Freistoß von Wunsch hält er sensationell. Die Hernalser geben nicht auf: Der unermüdliche Josic wird gefoult, schießt den Freistoß selbst, Rapids Goalie steht seinem WSC-Kollegen in nichts nach und faustet den scharfen Schuss über die Latte (70. Min.). Den Eckball tritt Josic, Hirschhofer ist schneller als der Verteidiger und erzielt per Kopf den Anschlusstreffer – 2:3 in Minute 71. Der Sport-Club drückt jetzt auf den Ausgleich. Ein feiner Angriff über rechts, der eingewechselte Beljan spielt auf Josic, dessen Schuss Hedl abwehrt; den Abpraller verzieht die Nummer 8 im schwarz-weißen Dress (77. Min.). Gerade als das Spiel auf des Messers Schneide steht, erleidet der Sport-Club zwei Rückschläge. Zuerst scheidet Kapitän Dimov verletzt aus (79. Min.), in der folgenden Szene unterbindet Hayden einen der jetzt seltenen Rapid-Konter mit einem Foul: Gelb-Rot, wodurch die Dornbacher binnen 8 Minuten drei Abwehrstützen verloren haben. Der Sport-Club will auch mit nur 9 Feldspielern den Ausgleich erzielen, schafft dadurch aber den Hausherren Gelegenheiten zur endgültigen Entscheidung. Kniezanrek rettet mit Fußabwehr (84. Min.), erwischt einen gefährlichen Aufsitzer (88. Min.) gerade noch, in der 90. Min. ist er jedoch chancenlos: Die Rapidler nützen ein personelles Übergewicht auf der linken Seite, und Eddi Jusic hat keine Mühe, den Endstand von 4:2 herzustellen.
Fazit: Nach einer durchwachsenen Leistung in der 1. Hälfte, in der die Dornbacher sichtlich von der Spritzigkeit und Aggressivität der Hausherrn überrascht waren, steigerten sie sich im 2. Abschnitt deutlich, erzielten den Ausgleich und gaben auch nicht auf, als den Rapidlern bald die neuerliche Führung gelangt. Für die Zuschauer war es eine packende Partie, weil der Sport-Club setzt sehenswerte Angriffe lancierte und auch Hedl ordentlich unter Beschuss nahm. In einem jetzt hochstehenden kleinen Wiener Derby bäumten sich die Schwarz-Weißen, als die Hausherren sogar 3:1 in Front lagen, nochmals auf, erzielten den Anschlusstreffer und liefern einen sehenswerten Fight, dem sie allerdings Tribut zahlen mussten: Einerseits durch die Verletzungen von Kostner und Dimov, andererseits durch die Ampelkarte von Hayden, wodurch der Ausgleich dann doch nicht gelang und als (negative) Draufgabe der 4. Treffer eingefangen wurde. Hoffentlich wird nach dieser Partie die Personaldecke in der Defensivabteilung nicht noch dünner, damit die letzten beiden Partien im Herbst mit einer eingespielten Mannschaft beendet werden können. Summa summarum eine Niederlage, die wegen der Leistungssteigerung zwar schmerzhaft ist, die aber keinen Beinbruch darstellt.
Zusatzinfos
Aufstellung SK Rapid II:
Hedl; Ehrnhofer, Obermüller, Greiml, Leovac; Mocinic (55. Schuster), Felber, Ibrahimoglu; Wunsch, Markl (78. Jusic), Tomasevic (55. Hofer)
Aufstellung WSC:
Kostner; Pfaffl, Hayden, Csandl, Maurer; Dimov, Josic; Plank, Küssler, Silberbauer; Hirschhofer
Tore:
1:0 Daniel Markl (23.)
1:1 Julian Küssler (51.)
2:1 Daniel Markl (58.)
3:1 Lion Schuster (66.)
3:2 Thomas Hirschhofer (71.)
4:2 Eddi Jusic (89.)
Gelbe Karten SK Rapid II:
33.: Christian Ehrnhofer (Foul)
85.: Ivan Leovac (Foul)
Gelbe Karten WSC:
43.: Christian Hayden (Unsportl.)
68.: Dominik Silberbauer (Foul)
76.: Philip Dimov (Foul)
Gelb-Rot WSC:
80.: Christian Hayden (Unsportl.)
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