Freitag, 1.11.2019 – 19.30 Uhr/14. Runde RLO
FC Marchfeld/Donauauen : Wiener Sport-Club
Mannsdorf, Aulandstadion
Assistenten: Jan Uwe Thiel, Akar Ozan
VORSCHAU
Die Niederösterreicher setzten im Vorjahr – ihrem 3. Jahr in der RLO – das erste dicke Ausrufezeichen: Nach einer tollen Rückrunde erreichten sie den 3. Rang in der Schlusstabelle. Diese deutliche Steigerung hatte zwei Väter: Hannes Friesenbichler, der die Siegesserie startete, und Carsten Jancker, der im Mai überraschenderweise den Erfolgstrainer ablöste und dessen Aufbau-Arbeit fortsetzte. Mit ihm erreichte der Verein, der offenbar jedes Jahr einen neuen Namen braucht, sein bisher bestes Abschlussergebnis. Für die heurige Saison von vielen Experten als Titelfavorit gehandelt, stapelte der sportliche Leiter Matthias Kopica tief, indem er einen Platz unter den Top 5 als Zielvorgabe nannte. Auf dem Transfermarkt war man mäßig aktiv. Kaderspieler wurden abgegeben, einige wenige Zugänge getätigt, wie Maximilian Mayer vom FAC und Rene Kriwak vom Nachbarn Stripfing. Berechtigterweise setzte Carsten Jancker auf die eingespielte Truppe ohne prominente Namen. Nach dem glücklichen Cupsieg gegen Mauerwerk und den drei ersten Partien mit drei 1:0 Erfolgen grinste Kopica laut NÖN, Bezirksausgabe Gänserndorf: „30-mal, dann bist du der AC Milan und auch Meister“. Egal, ob er wegen der knappen Ergebnisse eher Inter Mailands Catenaccio dem Ballzauber von Gullit, van Basten und Co vorziehen hätte sollen: Marchfeld/Donauauen bestach im Abschluss durch unglaubliche Effektivität, während die Gegner an der Überform von Goalie Pipo Petermann bzw. der Unform der eigenen Stürmer zerbrachen. Die Konstanz der Abwehr blieb – nur 8 erhaltene Treffer sprechen für sich – die Offensive legte hingegen zu. Jeweils 4 Treffer gegen Draßburg und Mauerwerk, deren drei gegen Neusiedl/See und Rapid II zeugen davon. Das Erfolgsrezept lässt sich leicht an der Torschützenliste ablesen: Markic (7 Treffer), Panic (6 Tore), Kriwak (5mal erfolgreich) und Gökcek (netzte 4mal ein) sind brandgefährlich, die Verantwortung beim Abschluss liegt also nicht bei einem Goalgetter, sondern verteilt sich. Auch wenn die Orientierung immer noch auf dem nächsten Spiel liegt, ist es bei einem derartigen Erfolgslauf logisch, auch den Blick nach vorne zu richten, nämlich Richtung Aufstieg in die 2. Liga. Dafür wären große Kosten zur Adaptierung der Infrastruktur nötig, die man nur mit neuen Sponsoren und immenser Mithilfe der Gemeinde stemmen könnte. Noch größere Ziele hat allerdings Carsten Jancker, soeben 45 Jahre geworden. „Für mich wäre es ein Traum, wenn ich noch einmal die Champions-League-Hymne hören würde. Das ist mein großes Ziel. Dafür gehe ich als Trainer arbeiten“ wird er in einem ORF-Interview zitiert.
Verbindungen zum Sport-Club gibt es durch 2 Personalien: Jakov Josic, der gegen Rapid II wieder verletzt vom Platz humpelte, spielte 2017/18 im Marchfeld, während Kevin Weingrill 2018 Dornbach verließ und heuer in Mannsdorf andockte. Für die Schwarz-Weißen kommt es Ende der Herbstsaison knüppeldick: Zuerst der Angstgegner Rapid, danach der Liga-Primus Marchfeld/Donauauen, im Anschluss daran der immer stärker werdende Aufsteiger Draßburg und als Schlusspunkt Mauerwerk, die unberechenbare Truppe von Ex-Trainer Norbert Schweitzer.
Keine Frage, die Niederlage gegen die jungen Hütteldorfer tat weh, nicht nur, weil mit Josic der dritte Teil einer eingespielten Achse früh verletzungsbedingt ausschied. Andererseits wurde man, nach einer Drangperiode vor dem Pausenpfiff, unmittelbar nach der Halbzeit kalt erwischt, und das doppelt. Statt des Anschlusstreffers, der zum Greifen nahe war, schlug Rapid II nochmals mit Doppelpack zu. Erstmals verloren die Dornbacher, ohne einen Treffer erzielt zu haben. Thomas Hirschhofer wurde zwischen Dijakovic und dem Hünen Manuel Martic eingequetscht, Julian Küssler kam in der Box nicht an den Ball, sondern fungierte als Assistgeber, und Miroslav Beljan klebte diesmal das Pech am Schussstiefel.
Gegen Marchfeld/Donauauen werden die Karten neu gemischt. Hoffen wir, dass Trainer Weinstabl die Elf mental wieder aufrichten kann und dass ihr die Außenseiter-Rolle entgegenkommt. Beim letzten Aufeinandertreffen im Mai 2019 gab es eine ähnliche Konstellation. Mannsdorf, damals die Mannschaft der Stunde, griff in Dornbach ständig an, musste letztlich aber mit einer 0:2 Niederlage die Heimreise antreten – vielleicht ein gutes Omen?
Zusatzinformationen
Wiener Sport-Club | ||||
25.10.2019 | Regionalliga Ost | 13. Runde | Wiener Sport-Club – SK Rapid II | 0:4 (0:0) |
19.10.2019 | Regionalliga Ost | 12. Runde | Wiener Viktoria – Wiener Sport-Club | 3:2 (1:0) |
11.10.2019 | Regionalliga Ost | 11. Runde | Wiener Sport-Club – SC Neusiedl/See | 2:1 (1:0) |
Zuletzt gespielt
FC Marchfeld/Donauauen | ||||
26.10.2019 | Regionalliga Ost | 13. Runde | SC Team Wiener Linien – FC Marchfeld/Donauauen | 1:1 (0:1) |
22.10.2019 | Regionalliga Ost | 6. Runde | Rapid II – FC Marchfeld/Donauauen | 2:3 (0:2) |
18.10.2019 | Regionalliga Ost | 12 . Runde | FC Marchfeld/Donauauen – ASK-BSC Bruck/Leitha | 1:0 (0:0) |
Letzte Spiele gegeneinander
17.5.2019 | Regionalliga Ost | 27. Runde | Wiener SC – FC Marchfeld / Großenzersdorf |
2:0 (0:0) |
19.10.2018 | Regionalliga Ost | 12. Runde | Wiener SC – FC Marchfeld/Großenzersdorf | 1:1(0:0) |
6.4.2018 | Regionalliga Ost | 9. Runde | Wiener SC – FC Marchfeld/Mannsdorf | 0:3 (0:2) |
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