Der Sportclub hoffte gegen die heuer auswärtsschwachen Jungwölfe auf einen Sieg – und dieser Wunsch ging in Erfüllung. Nach einer ansprechenden ersten Viertelstunde mit einer raschen Führung der Schwarz-Weißen verlagerte sich das Spiel zusehends ins Mittelfeld, und statt Technik und Kombinationen regierte der Kampfgeist. Im 2. Abschnitt legten die Dornbacher zu und gingen verdient 2:0 in Führung. Der späte Anschlusstreffer der Gäste machte es noch einmal spannend, letztlich brachten die Hernalser nach 97 (!) Minuten den Dreier ins Trockene.
Fr., 30.03.2018 – 19:30 | 24. Runde Regionalliga Ost
WSC : SKN St. Pölten Juniors | 2:1 (1:0)
Sportclub-Platz, 920 Zuschauer_innenSchiedsrichter: Albert Wandl
Assistenten: Fatih Tekeli, Robert Gruber
Der Sportclub beginnt mit der Standardabwehr: Kraus im Tor, in der Innenverteidigung König und Hayden, an den Seiten Pfaffl und Maurer; vor ihnen agieren M. Steiner und B. Fila; im zentralen Mittelfeld soll Berkovic – heuer erstmals im Einsatz – die Fäden ziehen, Silberbauer und Pajaczkowski sollen an den Flanken für Gefahr sorgen, während Pecirep als Solospitze auf Torjagd geht.
Das Spiel beginnt mit einem Knalleffekt: Es sind keine zwei Minuten vergangen, da fangen die Gäste den ersten Sportclub-Angriff ab und kontern schnell gegen die entblößte Abwehr; von rechts kommt der Ball zu Sauer, der allein aufs Tor läuft, aber am blendend reagierenden Kraus scheitert. Kurz darauf die erste Gelegenheit der Dornbacher: Pajaczkowski erhält am Sechzehner den Ball, zirkelt ihn aufs lange Eck, verfehlt aber doch deutlich (5. Min.). In der nächsten Aktion geht es blitzschnell: Fila setzt sich mit feiner Technik durch, langer Pass auf Pajaczkowski, der spielt auf die 2. Stange, wo Pecirep auftaucht und eindrückt. Dieses 1:0 (6. Min.) erinnert frappant an den Führungstreffer gegen Neusiedl. Der Sportclub bleibt am Drücker: Silberbauer nimmt den Ball perfekt mit und zieht ab, leider knapp daneben (8. Min.). Die Dornbacher sind im Spielaufbau geduldig, der starke Fila verlagert das Spiel geschickt und Berkovic zeigt Kampfkraft – er zieht selbst im Kopfballduell mit dem baumlangen Offenthaler nicht zurück. In Minute 15 zeigt er erstmals seine angestammte Kompetenz: Nach einem Einwurf übernimmt er den Ball direkt aus der Luft, sein satter Schuss landet jedoch direkt in den Händen von Wackerle. Sukzessive verlagert sich das Spiel nun ins Mittelfeld, Härte ist Trumpf und der sehr gelb-freudige Schiedsrichter Wandl bekommt einiges zu tun. Eckbälle und Freistöße erzeugen kaum Gefahr, Torchancen sind hüben und drüben Mangelware, und technische Fehler schleichen sich ein. Während bei den Gästen nichts mehr geht, spielt der Sportclub noch 2 Chancen heraus. Zuerst landet eine lange Ballstafette bei Maurer, der das finale Zuspiel nicht verarbeiten kann (32. Min.), dann wird Pecirep gefoult. Den Freistoß rollt Pajaczkowski für Fila auf, dessen Gewaltschuss sich am Tor vorbeidreht (45. Min.).
Der Sportclub übernimmt in Hälfte 2 die Initiative, aber häufig bremsen Fouls diesen Elan. Silberbauer spielt Steiner frei, dessen Schuss Wackerle über die Latte dreht (58. Min.). In der darauffolgenden Aktion wird Berkovic im Strafraum angespielt, seine Flanke auf Maurer ist viel zu scharf, um einen gezielten Kopfball anzubringen (59. Min.). In Minute 66 spielt Pajaczkowski Berkovic frei, der geht beim Zweikampf im Strafraum zu Boden, der Elfmeterpfiff bleibt allerdings aus. St. Pölten kontert nur vereinzelt, hat in Minute 68 die erste Halbchance, als eine scharfe Hereingabe von rechts an Freund und Feind vorbeirauscht. In der 72. Minute kommt Radalj für Berkovic und steht sofort im Mittelpunkt. Gleich bei der ersten Ballberührung lässt er im Zusammenspiel mit Pecirep die Gästeabwehr wie Statisten aussehen, sein idealer Pass landet beim Sportclub-Goalgetter, der mühelos die 2:0 Führung erzielt (73. Min.). Die Dornbacher scheinen das Spiel jetzt unter Kontrolle zu haben, ehe ein schneller Konter der St. Pöltner Florian Schuh in Front bringt, der von Maurer nur durch ein Foul gestoppt werden kann. Aleksandar Vucenovic verwandelt den fälligen Elfmeter sicher (83. Min.). Die Hernalser suchen postwendend die Entscheidung: Radalj nach Silberbauer-Pass (85. Min.) und Pajaczkowski nach sehenswertem Dribbling auf engstem Raum (85. Min.) scheitern aber im Abschluss. Ein toller Flugkopfball von König in der 90. Minute verfehlt knapp das Tor. In der Nachspielzeit taucht die Flögel-Elf noch zweimal gefährlich vor Kraus auf, ehe Schiedsrichter Wandl die äußerst großzügig bemessene „Zugabe“ beendet.
Fazit: Nach einem erfreulichen Beginn mit variantenreichen Spielzügen ließ sich der Sportclub von den kampfstarken Gästen doch aus dem Konzept bringen und so wurde es ein offener Schlagabtausch, der sich zumeist außerhalb der Gefahrenzone abspielte. In der 2. Hälfte setzte sich die spielerische Qualität durch, wenngleich eine Unachtsamkeit fast „einen Toten aufgeweckt hätte“. Beim Schlusspfiff überwog das Positive bei Weitem: 7 Punkte in drei Heimspielen, eine gefestigte Defensive, die im Frühjahr erst einen Treffer aus dem Spiel heraus erhielt, der 2. Doppelpack von Darijo Pecirep, der mit seinen 8 Treffern in der RLO-Schützenliste weiter nach oben klettert. Beim Eintausch von Radalj bewies Trainer Schweitzer ein glückliches Händchen und der sonst so stoisch wirkende Coach kam erstmals gelöst zum Schlussapplaus vor die Friedhofstribüne mit.
Aufstellung WSC:
Kraus; Pfaffl, König, Hayden (74. Szerencsi), Maurer; Fila, Steiner (K); Pajaczkowski (90.+1: Beljan), Berkovic (72. Radalj), Silberbauer; Pecirep
Aufstellung SKN St. Pölten Juniors:
Wackerle; Gale, Hackl, Hetemaj, Rumbold; Schuh, Sauer (59. Bauer), Offenthaler, Ljubicic (90.+2 Mario Vucenovic), Tercek (68. Udovcic); Aleksandar Vucenovic.
Tore:
1:0 Darijo Pecirep (6.)
2:0 Darijo Pecirep (73.)
2:1 Aleksandar Vucenovic (Strafstoß, 83.)
Gelbe Karten WSC:
18.: Florian König (Foul)
25.: Christian Hayden (Foul)
63.: Bernhard Fila (Foul)
67.: Martin Kraus (Kritik)
Gelbe Karten SKN St. Pölten Juniors:
14.: Michael Tercek (Foul)
49.: Christian Hackl (Foul)
71.: Mehdi Hetemaj (Kritik)
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