Freitag, 20.5.2022 /24. Runde RLO
Wiener Sport-Club – SC Neusiedl/See 1919 2:1 (1:1)
Wiener Sport-Club Platz, 1815 ZuschauerInnen
Schiedsrichter: Marcus Pottenhofer
Assistenten:Thomas Kaplan, DI Johannes Stögerer
Spielbericht
Lucas Pfaffl fehlt weiterhin wegen seiner Knieverletzung, daher schickt Trainer Weinstabl in der letzten Heimpartie der RLO-Saison folgende Elf aufs Feld: Im Tor steht Prögelhof, die Verteidigung bilden Haas, Gusic, Csandl und Klaric; vor ihnen agieren Dimov und Buzuk im defensiven Mittelfeld. An den Außenbahnen sind Pajaczkowski und Beljan nominiert, Andrejevic spielt im zentralen offensiven Mittelfeld, während Rekirsch wie zuletzt als Sturmspitze beginnt.
Die Hernalser starten mit dem gewohnten Ballbesitzspiel, Neusiedl verschiebt und sieht kein Spielgerät, ehe ein „verhungerter“ Rückpass von Kienzl abgefangen wird; der Rest ist für den Neusiedler Toptorschützen kein Problem: 0:1 (5. Minute).
Der Sport-Club fängt sich bald, die erste Chance hat Gusic nach einem Andrejevic-Freistoß; seine Direktabnahme kann Otto jedoch parieren (12. Min.). Neusiedl macht fürs Spiel gar nichts, die Schwarz-Weißen kombinieren gefällig, im Strafraum finden sie aber keine Lösung. Bald stürmen sie mit Mann und Maus, auch Dimov und Csandl sind im Strafraum zu finden, mit hohen Bällen ist den Burgenländern jedoch nicht beizukommen; irgendwie schlagen sie den Ball aus dem Gefahrenbereich. Bezeichnend, dass ihr zweiter Angriff erst in Minute 31 registriert wird! Just als sich bei den Hausherrn einige technische Fehler einschleichen, fällt der Ausgleich: Gusic stößt im Zentrum vor, schöner Pass auf den aufgerückten Klaric, dessen gefühlvollen Stanglpass „scherzelt“ Beljan zum Ausgleich ins Tor; 1:1 (39. Min.). Vor der Pause ändert sich nichts am Spielverlauf, aber im 2. Abschnitt startet Neusiedl wie aus der Pistole geschossen. Prögelhof wehrt einen Schuss nach einem Angriff von links ab, der Abpraller fällt einem Neusiedler genau vor die Füße, aber Teufelskerl Prögelhof kann ein sicheres Tor verhindern (48. Min.). Gleich darauf ein Pass in die Tiefe, Bucur läuft allein aufs Dornbacher Tor, und wieder wirft sich Prögelhof dem Angreifer erfolgreich in den Schuss (49. Min.). Danach sind wieder die Dornbacher an der Reihe: Pajaczkowski-Solo, Stanglpass, und gegen Beljans Abschluss rettet Otto mit einer glänzenden Parade(55. Min.). Neusiedl wird komplett eingeschnürt, die Defensive der Seestädter gerät gehörig ins Schwimmen, Chancen gibt es im Minutentakt. Gusic schießt nach Pajaczkowski-Hereingabe drüber (61. Min.), Enguelle rettet nach Pajaczkowski-Schuss auf der Linie (65. Min.), und dann fällt der längst überfällige Führungstreffer: Eckball von rechts, Gusic köpfelt ins Zentrum, und Beljan stochert zum 2:1 ins Netz (69. Min.). Das Spiel ändert jetzt seine Charakteristik: Die Dornbacher versuchen den Ball zu halten und danach im Konter in die Tiefe zu spielen; Otto ist hier allerdings sehr aufmerksam. Seine Kollegen greifen verstärkt an, und im Finish ist es ein offener Schlagabtausch. Andrejevic spielt Vucenovic frei, und der donnert aus wenigen Metern den Ball an die Querlatte; weniger (Kraft) wäre hier wohl mehr gewesen (87. Min.); der eingetauschte Flügelspieler kommt an seinem Gegner vorbei, sein Schuss wird jedoch im letzten Augenblick geblockt (90+2). Die Schützlinge von Trainer Weinstabl müssen noch einige bange Minuten überstehen, aber dann ist der dritte Erfolg in Serie perfekt. Im Anschluss daran wird die Friedhofstribüne zum Tollhaus, die Freude über ein spannendes Match und einen verdienten Sieg endet in überschäumender Feierlaune.
Fazit: Erneut hat der Sport-Club die Partie nach einem billigen Gegentor gedreht; wiederum war es ein Sieg des unbedingten Willens, der Kondition und des Offensivfußballs Marke Robert Weinstabl. Der Trainer sieht das so: „Nach dem raschen 0:1 aufgrund eines Eigenfehlers waren wir zu hektisch, trafen im letzten Drittel nicht die richtigen Entscheidungen; dessen ungeachtet war der Ausgleich verdient. In den ersten 5 Minuten nach Wiederbeginn waren wir extrem passiv, und wir können uns bei Prögi bedanken, der einen richtig guten Tag hatte, dass die Neusiedler nicht in Führung gegangen sind. Es wäre sehr schwierig geworden, erneut einem Treffer nachzulaufen. Nach der Führung haben wir es neuerlich nicht geschafft, früh eine Entscheidung herbeizuführen. Dieses Tor hätten wir bei den Chancen machen müssen – das ist ein Spiegelbild der letzten Wochen.
Wir haben uns vorgenommen, am Schluss ordentlich Gas zu geben, und das ist uns mit 10 Punkten aus den letzten 4 Runden auch gelungen. Ich bin stolz auf die Mannschaft, die im schlimmsten Fall Vierter wird und überdies im Ligacup-Finale steht.“
Aufstellung Wiener Sport-Club: Prögelhof; Haas, Gusic, Csandl, Klaric; Dimov, Buzuk (63. Scharner); Pajaczkowski (85. Vucenovic), Andrejevic, Beljan (89 Josic); Rekirsch(63. Holzer).
Aufstellung Neusiedl/See 1919: Otto; Wodicka, Gatti, Töpel,Tatzer; Enguelle (66’ Vlna), Bolland; Holzmann, Toth (71. Pojer), Kienzl; Bucur.
Torfolge
0:1 Patrick Kienzl (5. Min.)
1:1 Miroslav Beljan (39‘)
2:1 Miroslav Beljan (66‘)
Gelbe Karte Wiener Sport-Club
42´ Pajaczkowski (Foulspiel)
88‘ Vucenovic (Foulspiel)
Gelbe Karte SC Neusiedl/See
54‘ Gatti (Unsportlichkeit)
87‘ Kienzl (Schiedsrichterkritik)
Bericht: Friedl Schweinhammer, Foto: Martin Sykora