Vorschau
Seit 2012 spielen die Wolfsberger in der obersten Spielklasse – oft unterschätzt, unspektakulär, dafür aber recht erfolgreich. Den Aufstieg schaffte Trainer Nenad Bjelica, ihm folgten Dietmar Kühbauer, Heimo Pfeifenberger, Christian Ilzer, Gerhard Struber und Ferdinand Feldhofer. In den letzten beiden Spielzeiten schafften es die „Wölfe“ in die Gruppenphase der Europa League, im Vorjahr ging die Reise sogar ins Sechzehntelfinale weiter, wo allerdings gegen Tottenham Schluss war. Gerade in dieser sportlich so erfolgreichen Phase setzte es erstmals negative Schlagzeilen: Der Verein trennte sich von Trainer Feldhofer – offenbar nach einer Auseinandersetzung mit Routiniers rund um Kapitän Michael Liendl. Roman Stary übernahm kurzfristig fürs Finish der Saison, geprägt von Ups und noch mehr Downs.
Für die neue Meisterschaft ist Konsolidierung angesagt und zwar mit Robin Dutt (56), einem „professionellen Trainer“ (O-Ton Präsident Dietmar Riegler), was den Ärger seiner Vorgänger heraufbeschwor. Der Kölner mit Stationen wie Freiburg, Bayer Leverkusen, Werder Bremen und VFL Bochum war seit Sommer 2019 ohne Job – seine frühen Jahre waren auch die erfolgreichsten.
In seinem ersten Auslandsengagement will Dutt eine neue Zeitrechnung einläuten: Er nimmt Abschied von einem Spielsystem (Pressing als Philosophie), geht also weg von einer fixen Formation und will dynamisch spielen. Die Defensive (im Vorjahr 52 Gegentreffer) dürfte sich in der Vorbereitung stabilisiert haben. Probleme bereitete dafür anfangs die Offensive. Erst im 3. Spiel (1:3 gegen Rijeka) gelangt Vizinger der 1. Treffer. Fraglich ist, ob der Abgang von Goalgetter Dejan Joveljic kompensiert werden kann; zuletzt wurde mit dem Israeli Tai Baribo der letzte Kaderplatz besetzt. Ob damit ein zweiter Shon Weissmann (vor 2 Jahren mit 30 Treffern Torschützenkönig) verpflichtet wurde, erscheint fraglich.
Die Leistungsträger sind Torhüter Kuttin, Innenverteidiger Dominik Baumgartner, im Mittelfeld Regisseur Liendl und Christopher Wernitznig; im Angriff sollen Vizinger, Röcher und Dieng für die nötigen Treffer sorgen. Beim letzten Test (3:2 gegen Sparta Prag) ging diese Rechnung erstmals auf.
Hatten die Kärntner in der Vorbereitung Gegner aus Augenhöhe, waren die Dornbacher gegen Klubs aus der 4. und 5. Leistungsstufe erfolgreich. Der einzige echte Test für den Cup-Kracher war gegen den Zweitligisten GAK, der 1:3 verloren ging. Erfreulich ist die Rückkehr von Kapitän Philip Dimov und Martin Pajaczkowski nach ihren schweren Verletzungen (beide traten auch als Torschützen in Erscheinung); dafür sind Neuerwerbung Benjamin Redzic (Muskelfasereinriss) und Thomas Jackel (Knöchelbruch) derzeit zum Zuschauen verurteilt.
Trainer Robert Weinstabl ist mit der Vorbereitung grundsätzlich zufrieden, hat in den Testspielen einige Varianten probiert und personell viel durchgetauscht. Nach der langen Pause sieht er der Cuppartie mit Spannung und vorsichtigem Optimismus entgegen. Für die Fans ist es nicht nur ein Ende der fußballlosen Zeit, sondern auch die Gelegenheit, einem Erstdivisionär auf die Füße zu schauen und die Schwarz-Weißen mit ihrem legendären Support anzufeuern. Die bisherigen Cup-Begegnungen der beiden Vereine sind schon eine halbe Ewigkeit her: 1968/69 feierte der Sportclub einen 6:1 Kantersieg, 1987/77 setzte er sich 6:5 im Elfmeterschießen durch – hoffentlich ein gutes Omen!
Zusatzinformation
Zuletzt gespielt
Wiener Sport-Club | |||||
09.07.2021 | Testspiel | Grazer AK – Wiener Sport-Club | 3:1 (1:1) | ||
06.07.2021 | Testspiel | Wiener Sport-Club – SV Stockerau | 7:0 (5:0) | ||
02.07.2021 | Testspiel | Wiener Sport-Club – Neutal | 8:1 (1:0) |
Zuletzt gespielt
Wolfsberger AC | ||||
09.07.2021 | Testspiel | Wolfsberger AC – Sparta Prag | 3:2 (2:2) | |
03.07.2021 | Testspiel | Wolfsberger AC – HNK Rijeka | 1:3 (0:2) | |
29.6.2021 | Testspiel | Wolfsberger AC – FK Ufa | 0:0 (0:0) |
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