Der Wiener Sport-Club wäre mit einem Sieg endlich für die Bemühungen belohnt worden und hätte den Anschluss an die erweiterte Spitze bewahrt. Im 2. Abschnitt wurde das Team von Trainer Weinstabl in den Zweikämpfen aggressiver, drückte auf den Führungstreffer, aber die hinlänglich bekannte Abschlussschwäche und ein hervorragender Keeper Uzun im Gästetor verhinderten dieses Unterfangen. Logisches Ergebnis: ein torloses Remis.
Freitag, 17.3.2023/19. Runde RLO
Wiener Sport-Club – TWL Elektra 0:0
Sportclub-Platz, 1405 ZuschauerInnen
Schiedsrichter: Mag. Daniel Stauber
Assistenten: Ing. Andreas Moitzu, Lukas Orler
Spielbericht
Trainer Weinstabl schickt an diesem kalten und windigen Abend folgende Elf aufs Feld: Im Tor steht Prögelhof, die Verteidigung bilden Haas, Gusic, Csandl und Pfaffl; vor ihnen agieren Rajkovic und Buzuk im defensiven Mittelfeld. An den Außenbahnen sind Vucenovic und Beljan nominiert, Andrejevic spielt im zentralen offensiven Mittelfeld, während Holzer die Rolle als Sturmspitze einnimmt. Dimov ist erkrankt, Berkovic verletzt; Pajaczkowski und Gerstl nehmen vorläufig auf der Bank Platz.
In den ersten Minuten gibt es ein vorsichtiges Abtasten, bei dem man bald merkt, dass nicht nur der Sp ort-Club, sondern auch TWL Elektra das Positionsspiel bevorzugt. Daher dauert es relativ lange, bis der Ball von hinten herausgespielt wird. Im Anschluss an einen Eckball steigt Rajkovic hoch und köpfelt, aber Uzun ist zur Stelle (6. Min.). Ex-Bundesligaspieler Salomon bekommt den Ball am 16er aufgerollt, sein Schuss fällt allerdings kaum schärfer aus als die Vorlage (13. Min.). Nach diesen beabsichtigten Abschlüssen folgen jene, dies sich zufällig ergeben: Ein zu kurzes Abspiel eines Verteidigers landet bei Holzer, der jedoch deutlich verzieht (13. Min.). Ein ähnliches Missgeschick auf Seiten der Hernalser, und Mijatovic‘ Schuss ist scharf, aber weit daneben (14. Min.). Danach ist das Spiel ähnlich zerfahren, nur dass das Geschehen meist außerhalb der Strafräume stattfindet. Die Gäste probieren es einige Male mit Weitschüssen, die aber Prögelhof den ruhigen Abend nicht stören können. Die Dornbacher kommen hie und da durch den offensiven Haas bzw. den schnellen Vucenovic ins letzte Drittel, gefährlich werden auch sie nicht. Ein abgefälschter Freistoß von Beljan (37. Min.) und ein Weitschuss von Vucenovic knapp vor der Pause sind die einzigen Ausnahmen.
Nach der Pause kommt Pajaczkowski für Buzuk, offensichtlich, um für mehr Schwung und Angriffsgeist zu sorgen. Die Partie bleibt anfangs ausgeglichen, dann nehmen die Hernalser das Heft in die Hand. Paja verschafft sich zweimal eine aussichtsreiche Position, aber statt zu schießen, versucht er ein Abspiel, das misslingt (59. Min.). Auf der Gegenseite rettet Gusic mit perfektem Tackling vor dem anstürmenden Tahirovic (60. Min.). Das Spiel wird jetzt schneller und abwechslungsreich: Ein schöner Pass von Rajkovic auf Vucenovic, aber sowohl er als auch ein Verteidiger straucheln im Strafraum (61. Min.). Sport-Clubs Nr. 12 stößt dann samt Ball mit dem herauslaufenden Uzun zusammen, der aber weiterspielen kann. Die Dornbacher drücken jetzt auf die Führung, da auch Pfaffl offensiv agiert und Beljan mehr Dampf macht. Symptomatisch ist jedoch eine Szene aus der 67. Minute: Foul an Paja, Andrejevic schießt den Freistoß, aber nicht aufs Tor, sondern versucht ein überraschendes Zuspiel, und die Chance ist vorbei. TWL tut kaum mehr etwas für den Angriff, und hat hinten alle Füße voll zu tun: Einen Eckball erwischt Rajkovic voll per Kopf, aber Uzun vereitelt mit einem tollen Reflex diese größte Chance der Hernalser (71. Min.). Csandl rutscht der Ball drüber, Tahirovic zieht ab, Prögelhofs Parade verhindert jedoch ein sicher scheinendes Tor (82. Min.). Es folgt ein offener Schlagabtausch, an den zwei Last-Minute-Spielerwechseln von Herbert Gager merkt man, dass TWL Elektra mit dem X zufrieden ist.
Fazit
Beide Mannschaften haben ihr angepeiltes Ziel nicht erreicht. Nach dem glatten Auswärtssieg von Stripfing gegen Drassburg beträgt der Abstand der beiden Titelanwärter wieder drei Punkte. Für den Sport-Club ist es ein Glück, dass Mauerwerk, Marchfeld Donauauen, Donaufeld, Scheiblingkirchen und die Wiener Viktoria gar nicht oder nicht voll punkten konnten und sich der Abstand in Grenzen hält. Und wie sieht es mit der Beurteilung der eigenen Leistung aus? – Trainer Robert Weinstabl gab nach der Partie folgendes Statement ab: „In der 1. Halbzeit war es ein sehr ausgeglichenes Match, beide Mannschaften waren gut aufeinander vorbereitet, so richtig gefährlich wurde es nur bei Standardsituationen. Zweite Hälfte waren wir besser im Spiel, haben übers Zentrum viel Kontrolle und zwei, drei gute Sitzer gehabt: Bei einem Kopfball von Rajkovic hat Uzun sensationell auf der Linie geklärt. Es ist natürlich schwer gegen eine gut verteidigende Mannschaft, die nicht umsonst die wenigsten Treffer in der RLO erhalten hat. Man muss aber auch sagen, dass uns im letzten Drittel die Genauigkeit, Leichtigkeit, aber auch Konsequenz und Sicherheit fehlt. Dies ist leider auch den Resultaten der letzten Wochen geschuldet, und aus dieser Lage müssen wir uns Woche für Woche und Training für Training herausarbeiten. Es gibt Situationen, die man sich als Fußballer bzw. Trainer nicht erklären kann, Situationen, in denen es einfach läuft – wie im vorletzten Herbst – als wir einen Stürmer wie Rene‘ Kriwak gehabt haben, der Tore aus dem Nichts erzielt hat. Derzeit haben wir aber die Seuche am Fuß, aber nichtsdestotrotz werden wir weiterarbeiten. Wir tun unser Bestes, das merke ich jedes Mal im Training, es fehlt einfach das Erfolgserlebnis, das hoffentlich in 14 Tagen gegen Siegendorf kommen wird. Es ist völlig klar, dass die Ergebnissen enttäuschend sind; ich übernehme als Trainer zu 100 % die Verantwortung, bin natürlich mit 3 Punkten aus 4 Spielen und der Tabellensituation nicht zufrieden.“
Aufstellung Wiener Sport-Club: Prögelhof; Haas, Gusic, Csandl (K), Pfaffl; Rajkovic, Buzuk (46. Pajaczkowski); Vucenovic, Andrejevic, Beljan; Holzer (83. Gerstl).
Aufstellung TWL Elektra: Uzuk (K); L. Grgic, Rajic, Matic, Babic; Sipka (88. Krammer), Tahirovic, Salomon, Gager; Pranjic (90+1 Kokollari), Gökcek.
Gelbe Karten Wiener Sport-Club
32‘ Csandl (Foulspiel)
75‘ Rajkovic (Foulspiel)
Gelbe Karten TWL Elektra
79’ Sipka (Foulspiel)