Der Wiener Sport-Club trauert um Helmut Metzler

August 23, 2024
Vor zwei Tagen erreichte uns die traurige Nachricht über das Ableben von Helmut Metzler (geb. 5.3.1945). Der Vorarlberger Flügelstürmer legte bei seinem Jahr in Dornbach den Grundstein für seine weitere Karriere.

Der Blondschopf startete seine Laufbahn in seinem Heimatort Götzis und setzte sie mit 18 Jahren  in der Regionalliga West bei Austria Lustenau fort. Von seinem enormen Talent bekamen bald die Wiener Großvereine Wind, und WSC-Präsident Draxler, der auch später viel von ihm hielt, war am schnellsten und verpflichtete ihn. Sicherlich war mitentscheidend, dass bei den Schwarz-Weißen mit Adi Knoll und Fritz Rafreider schon zwei Landsleute Führungsspieler waren. Adi Knoll, seit 9 Jahren in Dornbach, schwärmte von ihm: „Ein Talent von Gottes Gnaden, faszinierend sein Antritt, (…) zur Schnelligkeit auch eine perfekte Ballführung“. Der Hernalser Primgeiger Kurt Welzl, der mit ihm später gemeinsam in Innsbruck spielte, bewunderte bei Heli die Spielintelligenz und seine Beidbeinigkeit. Die Journalisten und das Publikum waren begeistert, forderten bald eine Einberufung ins Nationalteam, andererseits zogen auch dunkle Wolken auf: Er galt bei einigen Mitspielern als zu introvertiert und exzentrisch, kam mit Trainer Schlechta nicht zurecht, fühlte sich in der Großstadt nicht wohl und litt unter Heimweh. Deshalb wechselte er nach der Saison 1965/66 (9 Treffer, 4. Tabellenrang) gemeinsam mit Dolfi Blutsch zum Aufsteiger SW Bregenz. Dort wurde er zum Nationalspieler und für ausländische Vereine sehr interessant. Es folgte ein Jahr in Nürnberg, dann ging er gemeinsam mit Günther Kaltenbrunner zu OGC Nice. In seiner ersten Partie schoss er den Führungstreffer, 5 Minuten später wurde er schwer gefoult und erlitt einen Schien- und Wadenbeinbruch. Über zwei Jahre konnte/durfte er nicht spielen, kehrte dann nach Bregenz zurück und erlebte anschließend bei Wacker Innsbruck seine besten Profijahre, ehe er in Dornbirn und in der Schweiz seine Karriere ausklingen ließ.

Nach einigen Jahren als Spielertrainer und Coach wendete er sich vom Fußball ab, widmet sich nur seiner Familie, ehe ihn seine talentierte Tochter Lisa „bekehrte“. Er wurde ihr „Personal Trainer“, unterstützte sie total und feuerte sie bei ihren Spielen für den SCR Altach in der Bundesliga Frauen lautstark an.

Nun ist seine Stimme verstummt: Einer der begnadetsten Vorarlberger Fußballer, der jedem Match seinen Stempel aufdrücken und immer gewinnen wollte, hat den Kampf gegen eine Krebskrankheit verloren.

Unsere Anteilnahme gilt seiner Familie, und wir wünschen ihr viel Kraft, um diesen großen Verlust zu bewältigen.

Pfiat di, Heli!

Text: (C) Friedl Schweinhammer
Fotos: zVg

Mehr zum Thema

193 Pflichtspiele, unzählige Tore, legendärer Hadern im Cup: Danke, Miro!

Torloses X in Mannsdorf

Saisonausklang in Mannsdorf: Obwohl beide Mannschaften um ihre Platzierung bangen müssen, merkt man dem Spiel an, dass der letzte Nachdruck fehlt. Bis zur ersten Trinkpause haben die Hausherren die klar besseren Chancen, doch die Abwehr um Steiger, Schuster und Ivkic kann das Ärgste verhindern. Danach kommen die Dornbacher besser ins Spiel und auch zu einigen Möglichkeiten: Die größte davon ist ein Lattenpendler von Röhricht. Nach der Pause kehrt Trainer Weinstabl zur Standardbesetzung zurück. Obwohl sein Team zeitweise drückend überlegen ist, fällt kein Treffer. Die Marchfelder schwächen sich durch zwei rote Karten im Finish, es bleibt aber beim 0:0.

Erfahrung geehrt, Talent glänzt – WSC feiert mit Herz und Tempo

Was mit einem frühen Rückstand beginnt, entwickelt sich zu einem echten Kraftakt des WSC. Gegen starke Gäste aus dem Burgenland beweist die Mannschaft Moral, dreht das Spiel und holt sich verdient den dritten Heimsieg der Saison. Debütant Steiger glänzt mit starken Paraden, Pfaffl wirbelt über die Seite – und am Ende wird nicht nur der Sieg, sondern auch eine WSC-Legende gefeiert.

Neu im Shop

Produkt nicht gefunden.