Günther galt schon beim Nachwuchs in Wattens als Riesentalent und debütierte mit 15 (!) Jahren in der KM, mit der er auch in die Nationalliga aufstieg. Gegen Wacker Innsbruck erzielte er im Frühjahr 1970 zwei Tore, 4 Monate später kam es zu einer Fusion der beiden Vereine. Günther erhielt danach wenig Spielzeit, größtes Manko war seine Verletzungsanfälligkeit. Anfangs 1971 verlieh man ihn zum Wiener Sport-Club, um dort Spielpraxis in der höchstens Liga zu sammeln. Der bullige Stürmer enttäuschte die in ihn gesetzten Erwartungen nicht. Er war ein „Brecher“, schonte als linke Sturmspitze weder sich noch seine Gegner und kam 14 Mal zum Einsatz. Beim Spiel in Bischofshofen glückte ihm sein einziges Tor für die Dornbacher. Seine Mitspieler hielten ihn, der am Ende der Leihe wieder nach Innsbruck zurückkehrte, als herzlichen und sympathischen Kollegen in Erinnerung. In Innsbruck wurde er ein Teil der „Goldenen Generation der Schwarz-Grünen“, wobei die Konkurrenz in der Offensive mit Oberacher, Rebele und dem Ex-Hernalser Kurt Welzl enorm groß war. Dreimal Meister, zweimal Cupsieger, zwei Teamspiele mit einem Treffer gegen die UDSSR – so liest sich seine erfolgreiche Statistik. Mit 27 beendete er, wieder einmal verletzt, seine Karriere, blieb aber als Trainer bei verschiedenen Tiroler Vereinen dem Fußball erhalten. Letzte Station, und das zeigt sein Riesenherz für den Fußball, war der SV Kolsass, wo er den Trainern bei der U9 und U10 2019 bis 2021 aushalf. Und in diesem Ort schließt sich der Kreis – am 27.6. wird Günther hier beigesetzt.
Mit Günther Rinker verliert der österreichische Fußball einen seiner Sympathieträger der 70er Jahre; die Anteilnahme des Wiener Sport-Clubs gilt seiner Familie, der wir viel Kraft wünschen, um diesen schweren und viel zu frühen Verlust zu bewältigen.