Freitag, 24.08.2018 – 19.30 Uhr | 4. Runde RLO
Wiener Sportclub: SV HAAS Leobendorf | 3:1 (2:0)
Sportclub-Platz, ca. 1170 Zuschauer_innen
Assistenten: Dursun Tosun, Bojan Jovis
SPIELBERICHT
Durch die Sperre von Csandl muss Trainer Schweitzer seine Defensive erneut umstellen: Szerencsi und Hayden bilden die Innenverteidigung, Salvatore und Maurer agieren wie gewohnt an den Seiten. Im defensiven Mittelfeld sind Kapitän Dimov und Berkovic aufgeboten. Küssler sitzt diesmal vorerst auf der Bank, dafür kehrt Plank am linken Flügel in die Startformation zurück. Auf der rechten Flanke ist Silberbauer zu finden, zentral wie immer Josic und Hirschhofer als Sturmspitze.
Beste Stimmung am Sport-Club-Platz: Obwohl ca. eine Stunde vor Spielbeginn ein Wolkenbruch niedergegangen ist, kommen knapp 1200 ZuschauerInnen, viele davon aus Leobendorf. Von Beginn an entwickelt sich bei Dauerregen in wechselnder Intensität ein munteres Spiel, in dem sich der Aufsteiger alles andere als versteckt. Die ersten Ausrufezeichen setzen die Dornbacher, und zwar zweimal über Silberbauer. Nach einem Freistoß bringen die Gäste den Ball nicht weg, Plank passt in die Mitte, die Leobendorfer stehen sich selber im Weg; Hirschhofer nützt die Konfusion und erzielt, stark bedrängt, die 1:0-Führung (8. Min.); das ist auch sein erster Treffer in einem Pflichtspiel. Die Dornbacher stehen jetzt tiefer als gewohnt, was dem RLO-Aufsteiger zu einer optischen Überlegenheit verhilft. Die Hernalser spielen aber sehr diszipliniert und lassen kaum Chancen zu. Die Konter der Schwarz-Weißen scheitern zumeist an der Ungenauigkeit, sind zum Teil auch dem tiefen Terrain geschuldet. Einige Wechselpasses gelingen jedoch, so in Minute 25, als Silberbauer den vorstürmenden Maurer anspielt, der aus spitzem Winkel jedoch an Schwaiger scheitert. Einen Berkovic-Freistoß erwischt Hirschhofer, aber er verfehlt das Tor deutlich (35. Min.). In der 40. Minute spielt Plank diagonal über den Platz, Silberbauer verschaukelt einen Gegner, seine Flanke wird nicht weit genug abgewehrt, und der heranbrausende Dimov hämmert den Ball zum 2:0 ins Netz. Die Gäste wollen noch vor der Pause den Anschlusstreffer erzielen und spielen direkt und schnell. Dimov klärt gegen den durchbrechenden Kayhan (43. Min.), und zwei Minuten später taucht Pranjic allein vor Kostner auf, der mit einer Fußabwehr das Ärgste verhindert.
Der zweite Abschnitt zeigt zu Beginn ein unverändertes Bild: Von den Dornbachern presst nur der unermüdliche Hirschhofer an, der Rest attackiert erst in der eigenen Hälfte und überlässt dem Gegner die Initiative. Da die Abwehr sehr kompakt steht, kann der Sport-Club immer wieder kontern. Berkovic zieht nach einem Solo ab, der Schuss bleibt in der Abwehrmauer hängen (52. Min.). Planks Hereingabe verfehlt Hirschhofer, was Goalie Schwaiger bei seiner Abwehrreaktion sichtlich irritiert (53. Min.). Die Gäste werden stärker, und Konrad deutet erstmals seine Gefährlichkeit an: ein Haken, ein satter Schuss, den Kostner wegfausten kann (59. Min.). Die Gäste bekommen danach zwei Freistöße in Strafraumnähe zugesprochen, wobei aber Pranjic und Kayhan das Tor deutlich verfehlen (62./69. Min.). Der Ex-Dornbacher macht seinen Fehler aber in der nächsten Minute gut. Er dreht sich um die eigene Achse, scharfer Pass auf Konrad, und der Ball geht via Stange und Kostner zum 1:2 ins Netz. Die Dornbacher Abwehr hat jetzt einige kritische Momente zu überstehen, ehe sie sich wieder fängt; vorne läuft zu dem Zeitpunkt recht wenig. Leobendorf probiert es jetzt verstärkt mit langen, hohen Passes, die aber kaum Gefahr heraufbeschwören; Kostner, Hayden und Szerencsi haben im Strafraum die Lufthoheit. Der Sport-Club, bei dem Küssler, Beljan und Feldmann eingewechselt werden, lässt sich nicht nach hinten drängen, allerdings wird die Partie hektisch. Ein Tumult nach einem Ellbogen-Check gegen Salvatore, gelbe Karten hüben und drüben und letztlich ein Freistoß für die Dornbacher nach einer Ringereinlage gegen Hirschhofer. Beljan setzt den Ball ins lange Eck (90+2. Min.), und damit bringen die Hernalser die nächsten drei Punkte – im wahrsten Sinne des Wortes – ins Trockene.
Fazit: Trainer Laschet, der mit seinen Leobendorfern die Stadlauer 6:2 heimschickte, fand gegen diesmal defensiv eingestellte Dornbacher lange Zeit kein Rezept. Die Schwarz-Weißen waren vor dem gegnerischen Tor effektiv und erzielten erstmals im Herbst drei Treffer. Auch wenn spielerisch manches fehlte, war die Mannschaft bis zum Schluss konditionell und kämpferisch voll auf der Höhe und wurde dafür belohnt: 9 Punkte, nach den Freitag-Begegnungen punktegleich mit Ebreichsdorf und Mauerwerk an der dritten Stelle
Stimmen zum Spiel
Norbert Schweitzer:
„Wir sind sehr zufrieden! Nach vier Runden haben wir jetzt neun Punkte. Die hatten wir letzte Saison am Ende vom Herbst. Wir wissen, dass wir eine gute Mannschaft sind. So einen Start haben wir uns zwar zugetraut aber nicht erwartet. Wir nehmen das natürlich gerne und genießen es. Die erste Hälfte war sehr gut. Das schnelle Tor hat uns natürlich auch in die Karten gespielt. Nach der Pause haben wir die Partie zu Beginn aus der Hand gegeben. Wir waren zu sehr darauf bedacht, das Ergebnis über die Zeit zu bringen. Ich hätte mir hier mehr Aktionen nach vorne gewünscht und das wir uns bissiger in der Hälfte des Gegners festgesetzte hätten. Daran werden wir noch arbeiten. Wir können das auf jeden Fall noch besser. Aufgrund der Platzverhältnisse und der 2:0 Führung zur Pause war es verlockend es etwas lockerer anzugehen und zu versuchen das Ergebnis zu halten. Grundsätzlich stehen wir hinten wieder etwas besser und mittlerweile so gut, dass wir uns das schon auch mal leisten könnten. Dennoch wäre mir in dieser Phase, wie schon erwähnt, mehr Offensivaktionen lieber gewesen. Das 3:1 war dann noch die Draufgabe. Die Mannschaft hat sich das verdient und wir werden weiter an uns arbeiten.“
Thomas Hirschhofer:
„Ich bin sehr glücklich endlich mein erstes Tor erzielt zu haben. Besonders heute war sehr wichtig. Ein frühes Tor bringt dir einen riesen Vorteil. Wir haben es uns dann aber leider doch noch etwas schwer gemacht, aber es über die Zeit gebracht und kurz vor Ende die Partie dann entschieden. Wir sind eine gute Mannschaft, haben ein gute Stimmung im Team. Jeder fightet für jeden und das macht sich bezahlt. Es ist schön, dass in Form von Punkten bestätigt zu bekommen.“
Philip Dimov:
„Nach vier Runden mit drei Siegen und einer Niederlage dazustehen ist wunderbar. Das hatten wir schon wirklich lange nicht mehr. Wir freuen uns sehr darüber, aber wir haben noch immer Luft nach oben. Es war heute wieder nicht das, was wir eigentlich liefern können. Vor allem was den Ballbesitz betrifft, können wir uns noch steigern. Genauso können wir im spielerischen Bereich auch noch mehr zeigen. Defensiv waren wir heute recht gut. Das ist auch der Grund, warum wir uns den Sieg heute verdient haben. Es war eine sehr schwere Partie. Der Platz wurde sehr tief und Leobendorf hat eine starke Mannschaft mit sehr guten Einzelspielern. Leobendorf hat gut gespielt, aber in Summe waren wir heute Abend die bessere Mannschaft.“
Kostner; Maurer, Szerencsi, Hayden, Salvatore; Berkovic (87. Feldmann), Dimov; Plank, Josic (74. Beljan), Silberbauer (58. Küssler); Hirschhofer
Aufstellung SV Haas Leobendorf:
Info folgt
Tore:
1:0 Thomas Hirschhofer (8.)
2:0 Philip Dimov (40.)
2:1 Mario Konrad (70.)
3:1 Miroslav Beljan (Freist., 90+1.)
Gelbe Karten WSC:
37.: Dominik Silberbauer (Foul)
58.: Mirza Berkovic (Foul)
81.: Daniel Maurer (Foul)
85.: Thomas Hirschhofer (Unsportl.)
Gelbe Karten SV Haas Leobendorf:
90.: Fatih Ekinci (Kritik)
90.: Coskun Kayhan (Kritik)
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SV Haas Leobendorf
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