Der Blondschopf startete seine Laufbahn in seinem Heimatort Götzis und setzte sie mit 18 Jahren in der Regionalliga West bei Austria Lustenau fort. Von seinem enormen Talent bekamen bald die Wiener Großvereine Wind, und WSC-Präsident Draxler, der auch später viel von ihm hielt, war am schnellsten und verpflichtete ihn. Sicherlich war mitentscheidend, dass bei den Schwarz-Weißen mit Adi Knoll und Fritz Rafreider schon zwei Landsleute Führungsspieler waren. Adi Knoll, seit 9 Jahren in Dornbach, schwärmte von ihm: „Ein Talent von Gottes Gnaden, faszinierend sein Antritt, (…) zur Schnelligkeit auch eine perfekte Ballführung“. Der Hernalser Primgeiger Kurt Welzl, der mit ihm später gemeinsam in Innsbruck spielte, bewunderte bei Heli die Spielintelligenz und seine Beidbeinigkeit. Die Journalisten und das Publikum waren begeistert, forderten bald eine Einberufung ins Nationalteam, andererseits zogen auch dunkle Wolken auf: Er galt bei einigen Mitspielern als zu introvertiert und exzentrisch, kam mit Trainer Schlechta nicht zurecht, fühlte sich in der Großstadt nicht wohl und litt unter Heimweh. Deshalb wechselte er nach der Saison 1965/66 (9 Treffer, 4. Tabellenrang) gemeinsam mit Dolfi Blutsch zum Aufsteiger SW Bregenz. Dort wurde er zum Nationalspieler und für ausländische Vereine sehr interessant. Es folgte ein Jahr in Nürnberg, dann ging er gemeinsam mit Günther Kaltenbrunner zu OGC Nice. In seiner ersten Partie schoss er den Führungstreffer, 5 Minuten später wurde er schwer gefoult und erlitt einen Schien- und Wadenbeinbruch. Über zwei Jahre konnte/durfte er nicht spielen, kehrte dann nach Bregenz zurück und erlebte anschließend bei Wacker Innsbruck seine besten Profijahre, ehe er in Dornbirn und in der Schweiz seine Karriere ausklingen ließ.
Nach einigen Jahren als Spielertrainer und Coach wendete er sich vom Fußball ab, widmet sich nur seiner Familie, ehe ihn seine talentierte Tochter Lisa „bekehrte“. Er wurde ihr „Personal Trainer“, unterstützte sie total und feuerte sie bei ihren Spielen für den SCR Altach in der Bundesliga Frauen lautstark an.
Nun ist seine Stimme verstummt: Einer der begnadetsten Vorarlberger Fußballer, der jedem Match seinen Stempel aufdrücken und immer gewinnen wollte, hat den Kampf gegen eine Krebskrankheit verloren.
Unsere Anteilnahme gilt seiner Familie, und wir wünschen ihr viel Kraft, um diesen großen Verlust zu bewältigen.
Pfiat di, Heli!
Text: (C) Friedl Schweinhammer
Fotos: zVg