Freitag, 10.5.2024 – 19.30 Uhr/27. Runde RLO
Wiener Sport-Club – TWL Elektra 2:1 (2:1)
Sport-Club-Platz, 2.822 Zuschauer*innen
Schiedsrichter: Wolfgang Pilar
Assistenten: Oliver Fix, Stefan Petrik
Spielbericht
Beim Sport-Club sitzen Pfaffl und Haas auf der Bank, während Beljan erneut nicht im Kader steht. Das Trainerduo Merdzic/Csandl schickt folgende Anfangsformation auf das Feld: Im Tor steht Prögelhof, vor ihm bilden Macher, Gusić, Rajkovic und Ojukwu die Verteidigung, im defensiven Mittelfeld agieren Berkovic und Özlesen. An den Außenbahnen sind Oppong und Pajaczkowski nominiert, während Buzuk und Kerber als Sturmspitzen zum Einsatz kommen.
Beim Abtasten in den ersten 5 Minuten werden die Spielanlagen erkennbar: Die Schwarz-Weißen spielen offensiv, die Gäste verteidigen kompakt und sind auf schnelle Konter aus. Mit deren ersten Angriff gehen sie gleich in Führung. Nach einem Eckball auf die erste Stange nützt Drljepan eine Lücke in der Verteidigung und köpfelt zum 0:1 ein (6.). Kurz danach kombinieren sich Berkovic, Oppong und Pajaczkowski erstmals gefährlich durch. In Minute 11 folgen ein toller Doppelpass und ein Solo von Ojukwu, der in aussichtsreicher Position drüber schießt. Dann kommen Buzuk und Paja zum Abschluss, scheitern aber an Šarčević. Der Ausgleich zeichnet sich ab und fällt nach einer Flanke von Pajaczkowski, die Kerber zum 1:1 einköpfelt (23.). 2 Minuten später kommt Oppong auf dem Weg zum Tor zu Fall, der Elfmeterpfiff bleibt jedoch aus. Nach einer halben Stunde ein schneller Konter von Sipka und Gökcek, der zum Corner geblockt wird. Dieser wird wieder zur ersten Stange getreten, Salomon ist per Kopf dran, und der Ball fliegt denkbar knapp drüber. 5 Minuten später passt Macher toll auf Buzuk, aber auch jetzt wie gleich darauf nach Zuspiel von Oppong bringt er das Leder nicht im Tor unter. In der nächsten Szene folgt ein langer Pass in die Mitte, Maroš und Goalie Šarčević zögern, und Buzuk spitzelt den Ball zum 2:1 ins Netz (36.).
Nach der Pause kommt TWL Elektra mit zwei neuen Spielern, Volkan und Emre Yilmaz, und viel Schwung aufs Feld. Die erste große Chance hat allerdings der Sport-Club: ausgehend von Macher, Fersler von Kerber auf Oppong, dessen Abschluss in den Beinen von Šarčević hängen bleibt (52.). Kerber zieht nach Abwehrfehler allein aufs Tor, und wieder ist Šarčević zur Stelle (55.). Danach kommen die Gäste zu Chancen: Salomon schießt drüber, ebenso Sipka aus circa 11 Metern (60.). Volkan Yilmaz probiert es mit dem linken Fuß, Prögelhof kann den Schuss gerade noch zur Ecke lenken (68.). Auf der anderen Seite presst Oppong an, überspielt zwei Verteidiger, und der Pass geht ganz knapp am einschussbereiten Pajaczkowski vorbei (70.). Elektra drängt jetzt heftig, kann aus vielen Standards aber kein Kapital schlagen. Die Dornbacher kommen auch zu Chancen: Einen Freistoß von Paja kratzt Šarčević aus dem Kreuzeck (80.). In den Schlussminuten steht Schiedsrichter Pilar einige Male im Mittelpunkt: Gelb-Rote Karte für Ojukwu, der von hinten attackiert wird und dann den Ball wegschießt (90+1.; Pilar pfeift Foulfreistoß für den Sport-Club, obwohl Vorteil logisch gewesen wäre, weil Oppong in Ballbesitz bleibt und die Dornbacher in Überzahl sind. Letztlich wird Kerber im Strafraum von hinten gelegt, doch die Pfeife des Referees bleibt stumm.
Fazit
Der Sieg der Dornbacher ist verdient, weil sie die erste Hälfte dominierten, im zweiten Abschnitt der starken Gästemannschaft Paroli boten und auch summa summarum die größeren Chancen vorfanden. Als Elektra immer stärker wurde, brachten Akrap, Haas, Pfaffl und Gerstl frischen Wind und bremsten die Offensive der Gager-Elf. Trainer Merdzic bringt es auf den Punkt: „Die Partie war eines der wichtigsten Spiele der Saison. Die Mannschaft ließ sich durch das rasche 0:1 nicht aus der Ruhe bringen, zeigte enormen Teamspirit, Willen und großen Zusammenhalt. Elektra soll man nicht unterschätzen – sie war sowohl gegen Rapid wie Leobendorf die bessere Mannschaft, hat über die linke Seite gut gekontert, weil bei uns auch die Abstände zu groß waren.“ Die zweite Hälfte sieht er zeitweise zerfahren, zumeist ausgeglichen: „Wir haben vorne viele Bälle schnell verloren, einige unserer Spieler waren körperlich deutlich im Nachteil. Trotzdem haben wir größere Chancen gehabt als TWL Elektra.“ Ein Extralob hat er für die Fans und ihren Support parat: „Ich war am Schluss richtig sprachlos. Unbeschreiblich, wie die FHT allen von uns enorme Kraft gibt. Die Verabschiedung war Gänsehaut pur!“
Der Sport-Club ist nach dem Unentschieden der Viktoria wieder besser im Rennen um den Cupplatz. Zwei Punkte liegen die Schwarz-Weißen hinter der Polster-Elf; wichtig wäre am Samstag ein Dreier bei Mauerwerk, aber Trainer Merdzic warnt vor Klassespielern wie Domoraud, Keles und Sahintürk, dem ungeliebten Samstagtermin und dem ungewohnten Kunstrasen, glaubt aber, dass sich seine Mannschaft auch dieser Herausforderung konzentriert stellen wird.
Aufstellung Wiener Sport-Club: Prögelhof; Macher (66. Haas), Gusić (K), Rajkovic, Ojukwu; Berkovic, (81 Pfaffl.), Özlesen; Pajaczkowski (81. Akrap), Oppong; Buzuk (76.Gerstl), Kerber.
Aufstellung TWL Elektra: Šarčević; Ochrana (32. Francesevic), Grgic, Maroš, Babic; Drljepan, Salomon (K), Aminpur (HZ Emre Yilmaz); Sipka, Alaca (HZ Volkan Yilmaz), Gökcek (66. Krammer).
Torfolge
0:1 (6.) Filip Drljepan
1:1 (23.) Felix Kerber
2:1 (36.) Philip Buzuk
Gelbe Karten TWL Elektra
72. Salomon (Kritik)
90+2. Grgic (Unsportlichkeit)
Gelbe Karten Wiener Sport-Club
25. Berkovic (Unsportlichkeit)
47. Macher (Unsportlichkeit)
74. Buzuk (Unsportlichkeit)
80. Ojukwu (Unsportlichkeit)
86. Akrap (Unsportlichkeit)
90+5.Csandl (TR, Kritik)
Gelb-Rote Karte Wiener Sport-Club
90+2. Ojukwu (Unsportlichkeit)
Text: (C) Friedl Schweinhammer Foto: (C) Christopher Glanzl / Georg Chvojka