Freitag, 3.11.2023 – 19.30 Uhr/14. Runde RLO
Wiener Sport-Club – Favoritner AC
Sport-Club-Platz
Schiedsrichter: Jakob Rigger
Assistenten: Amina Gutschi, Ing. Andreas Moitzi
Unsere Gäste – der Verein
Er wurde 1910 als Favoritner Athletic Sport-Club gegründet und holte sich 1926 den Meistertitel in der II. Liga Nord. 1936-38 spielte man erstmals in der höchsten Klasse. Die nächsten Highlights folgen ab den 70er Jahren: Mit drei Aufstiegen zwischen 1977 und 1980 marschierten die Favoritner in die 2. Division durch. Dort hingen aber die Trauben sehr hoch, es ging einige Male rauf und runter, ehe im Herbst 1996 aufgrund finanzieller Turbulenzen der Zwangsabstieg in die Regionalliga beschlossen wurde. Nach einer kurzfristigen Fusion mit dem 1. Simmeringer SC rutschte man sogar in die 5. Leistungsstufe ab. 2001 erreichte der FavAC den Aufstieg in die Stadtliga, wo man 2023 Meister wurde und in die RLO kletterte. In der jüngeren Geschichte trug eine Vielzahl von später Prominenten den rot-schwarzen Dress: Austrianer wie Peter Stöger, Hans Pirkner, Andi Ogris und die Sara-Brüder ebenso wie die späteren Rapidler Reinhard Kienast und Zoran Barisic; aus der jüngsten Zeit sind Damir Canadi, Pavao Pervan und Karim Onisowo zu nennen.
Die Mannschaft
Der FavAC stieg nach einem wahren Herzschlagfinale in die RLO auf und bekam dadurch auch einige Probleme aufgebürdet: Eine äußerst kurze Planungsphase, geringe finanzielle Mittel und einen stark veränderter Kader. Der Verein holte keine fertigen Spieler, sondern v.a. viele Kicker aus der 4. Leistungsstufe, die Entwicklungspotenzial aufweisen, die aber auch integriert werden mussten; zusätzlich verließen etliche Akteure den Verein. Der Kader umfasst 29 Kicker, darunter 16 Legionäre (55,2 %) in einem Durchschnittsalter von 25,1 Jahren. In der letzten Begegnung – gegen Rapid II – begann folgende Formation: Zdravkovic (K) – Köseoglu, Stevanovic – Onda, Dayakli, Wan Kut Kai, Iida, Mandalovic, Üstündag – Khodadadzada, Petrovic. Toptorschütze Benjamin Mustafic (4 Treffer) saß dabei nur auf der Bank.
Zugänge
Insgesamt 16 Spieler wurden nach Favoriten gelotst, darunter die jetzigen Stammkräfte Lida (kam von Parndorf), Allan Wan Kut Kai (Frankreich/Mauritius) und ein Quartett von Mauerwerk (Mendy, Stevanovic, Shousha, Üstündag).
Abgänge: Schmerzhaft ist der Abgäng des vorjährigen Toptorschützen Pjotr Pawlowski (21 Volltreffer) nach Parndorf. Mittelfeldspieler Aminpur schloss sich TWL Elektra an, sein Kollege Dimitrijevic kickt jetzt bei RLO-Tabellenführer Donaustadt und Halil Erbay zog es nach Leopoldsdorf.
Trainerstab
Cheftrainer ist Dohzghar Kadir, ein Mann mit viel FavAC-Vergangenheit: zweimal als Spieler, dann drei Jahre Trainer im Jugendbereich, bevor er im November 2021 die Mannschaft übernahm. Als Co steht ihm Werner Kern zur Seite, Übungsleiter für die Torleute ist Alexander Ellerich. Fürs Management ist Sasa Dimitrijevic zuständig.
FavAC – die Ziele und bisherigen Spiele
Nach der hektischen Transferzeit formulierte Dozhghar Kadir folgendes Wunsch-Szenario: „Wir werden alles geben, um in der Liga zu bleiben. Das wird nicht einfach, zumal die Ostliga extrem stark ist, besonders heuer. Wenn wir unser Ziel erreichen, ist das ein großer Erfolg, zumal man unser Budget überhaupt nicht mit jenen der anderen Vereine in der Regionalliga Ost vergleichen kann.“ Nach einer knappen 2:3 Niederlage im Cup gegen Hartberg verlief der Meisterschaftsbeginn äußerst erfreulich: In den ersten 5 Runden 8 Punkte und nur eine Niederlage, das sah nach mehr aus. Der umtriebige Trainer blieb jedoch auf dem Boden. „Wir sind noch immer Abstiegskandidat. Wir müssen in jedem Spiel an unsere Grenzen gehen, um in der Liga zu bleiben.“ Und er hatte damit Recht: Bis zur letzten Runde kamen zwei magere Punkte dazu, und der Betreuer war nahe am Verzweifeln, denn seine Truppe spielte aufopferungsvoll, arbeitete genug Chancen heraus, erzielte jedoch keine bzw. zu wenige Treffer. Diese fehlten auch gegen die jungen Hütteldorfer, aber ein 0:0 erschien für den krassen Außenseiter wie ein Sieg, der nach Fortsetzung rief – am Freitag gegen den Sport-Club.
Wiener Sport-Club – die aktuelle Situation
In der vorigen Woche blinzelte die Sonne ein wenig durch die dunklen Dornbacher Wolken: Philip „Dimi“ Dimov war nach 10 Tagen im Koma wieder ansprechbar, hat aber noch einen weiten Weg vor sich, für den ihm zusätzliche Akklamation gesendet wurde – auch von den traditionell fairen Sportfreunden aus Neusiedl, wo die Dornbacher zu Gast waren und wie ausgetauscht auftraten. Ein 6:0 Sieg gegen die indisponierten Hausherren, Talentproben von Jungspunden wie Marlovics und Tütünci (beide 17), Pavlovic (18) und Kocak (20), die fast schon reife Leistung von Emmanuel Ojukwu (19) in der Innenverteidigung und die wiederentdeckten Goalgetterqualitäten von Miro Beljan, die Spielfreude von „Kerby“ Kerber und Florian Gerstl, kurzum: Eine tolle Mannschaftsleistung lässt auf ein passables Saisonfinish hoffen, obwohl es klar ist, dass jeder Punkt mühsam erarbeitet werden muss, auch bzw. vor allem gegen die kampfstarken Favoritner.
Zuletzt gespielt
Wiener Sport-Club
27.10.2023 RLO 14. Runde FC Neusiedl/See – Wiener Sport-Club 0:6 (0:3)
20.10.2023 RLO 13. Runde Wiener Sport-Club – FC Mauerwerk 1:1 (0:0)
14.10.2023 RLO 12. Runde TWL Elektra – Wiener Sport-Club abgebrochen
Zuletzt gespielt
FavAC
27.10.2023 RLO 14. Runde– FavAC – Rapid ll 0:0
21.10.2023 RLO 13. Runde SV Leobendorf – FavAC 4:1 (0:0)
14.10.2023 RLO 12. Runde FavAC – Marchfeld Donauauen 2:2 (2:0)
Letzte Spiele gegeneinander
24.5.1985 RLO 28. Runde Wiener Sport-Club – FavAC 2:0 (1:0)
27.11.1984 RLO 13. Runde FavAC – Wiener Sport-Club 2:1 (0:0)
11.5.1984 RLO 26. Runde Wiener Sport-Club – FavAC 4:2 (2:0)