Montag, 18.4.2022 / RLO Liga Cup, Halbfinale
Wiener Sport-Club – First Vienna Football Club 3:0 (1:0)
Sport-Club Platz, 3102 Zuschauer*innen
Schiedsrichter: Salih Yildirim
Assistenten: Faruk Celebi, Ahmet Bayar
Spielbericht
Nach der kräftezerrenden Wasserschlacht von Meidling hat Coach Robert Weinstabl die Startelf für das Derby ordentlich umgestellt. Zwar stand der Start von Florian Prögelhof lange in den Sternen, letztendlich wurde er aber rechtzeitig fit. In der Defensive fehlte Philipp Haas, dafür durfte Philip Dimov von Beginn an auflaufen. In der Verteidigung setzte Weinstabl ansonsten mit Lucas Pfaffl, Jürgen Csandl und Luka Gusic auf Altbewährtes. Im Mittelfeld und Angriff rotierte Coach Weinstabl diesmal deutlich: Lediglich Martin Pajaczkowski war auch am Freitag in der Startelf. Mit Jakov Josic, Thomas Jackel, Mario Vucenovic, Daniel Scharner und Mario Rekirsch ließ „Coachy“ frischen Wind an diesem sonnigen Ostermontag wehen.
Dieser frische Wind sollte zumindest in der Offensive wehen. Schon nach wenigen Minuten klingelten im Zuge eines Eckballs das erste Mal die Schlüssel. In der Defensive herrschte jedoch Unsicherheit und Nervosität. Immer wieder leisteten sich Prögelhof, Csandl und Co. grobe Schnitzer. Zum Glück scheiterte die Vienna immer wieder an ihrer eigenen Abschlussschwäche. Bitterer Höhepunkt der ersten Viertelstunde: Jürgen Csandl schoß für Prögelhof aus und passte direkt zu einem Vienna-Angreifer. Nach rund 20 Minuten legte sich die Unsicherheit der Dornbacher jedoch und die Weinstabl-Elf kam immer besser ins Spiel. Im Mittelfeld und in der Offensive setzten vor allem Martin Pajaczkowski und Geburtstagskind Jakov Josic Akzente. Nach knapp einer halben Stunde war es auch Josic, der den ersten brandgefährlichen Schuss aufs Vienna setzte. Aus knapp 20 Meter zog Josic ab, nur mit Mühe konnte der Vienna-Goalie den Ball ins Toraus lenken. Nach 35 Minuten dann ein Schock für die WSC-Fans: Der quirlige Mittelfeldmotor Martin Pajaczkowski blieb nach einem Foul liegen. Kurz danach aber die Entwarnung. Paja kann weiterspielen. Kurz vor der Pause geschah dann das was viele 10 Minuten vorher noch für unmöglich gehalten haben: Ein Tor für den WSC! Nach einem Gestocher im Strafraum gelang Josic ein Fallrückzieher und machte sich selbst ein Geburtstagsgeschenk.
Schwache erste Hälfte wie weggeblasen
Bis auf Andrejevic, der statt Jürgen Csandl offensivere Akzente setzen sollte, gingen die Hausherren unverändert in die zweite Spielhälfte. Doch von der Nervosität und der Unsicherheit aus der ersten Viertelstunde sollte nichts mehr zu sehen sein. Schon zwei Minuten nach Wiederanpfiff stürmt der an diesem Tag positiv auffallende Mario Vucenovic mit dem Vienna-Schlussmann zusammen. Wenig später legte Josic mit einem grandiosen Strafstoß nach, allerdings war auch hier Vienna-Goalie zur Stelle. Bis auf den zusehends überfordert wirkenden Vienna-Torhüter schienen die Döblinger zusehends wie paralysiert. Nach knapp einer Stunde Spielzeit stürmte Pfaffl aus der eigenen Spielhälfte Richtung Vienna-Tor und traf vor der Friedhofstribüne. Da blieb kein Auge trocken. Die Dornbacher spielten sich immer mehr in einen Rausch. Pajaczkowski, der nach der Viktoria-Sieg wiederum eine seiner besten Saisonleistungen zeigte, zog von der Strafraumgrenze in den 16er lieferte sich einen Doppelpass mit Mario Rekirsch und lenzte den Ball sehenswert ins Kreuzeck. Zwar spielte der WSC weiterhin mehr als sehenswerten Fußball, doch ein viertes Tor sollten die 3102 Zuseher*innen nicht mehr sehen. Besonders sehenswert war noch ein Ferserlpass von Mario Rekirsch an Pajaczkowski. Da blieb sogar dem eher redegewandten Marco Pogo, der auf der Alszeile einen Turbobier-Stand betreute und bekanntlich Sponsor der WSC-Squasher ist, der Mund offen. Somit trifft der WSC im Cupfinale auf den Titelaspiranten SV Stripfing. Bezüglich Datum und Spielort halten wir euch selbstverständlich auf dem Laufenden. Trainer Weinstabl zur Partie: „Die ersten 20 Minuten haben wir uns durch Ballverluste im Spielaufbau selbst etwas verunsichert. Mit der ersten Großchance durch Josic sind wir immer besser ins Spiel gekommen und haben auch spielerisch Oberhand gewonnen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann auch die Tiefe besser bespielt und uns mit herrlichen Toren belohnt. Da hat man dann gesehen, was in der Mannschaft steckt, wenn sie selbstbewusst und zielstrebig auftritt.“
Aufstellung Wiener Sport-Club: Prögelhof, Gusic, Jackel (81. Klaric), Pajaczkowski, Josic (74. Berkovic), Vucenovic, Pfaffl, Dimov (74. Šarčević), Scharner, Rekirsch (81. Sousha), Csandl (45. Andrejevic)
Aufstellung First Vienna FC 1894: Kazan, Auer (75. Toth), Schimandl, D. Luxbacher (75. Jankai), Bumbic, Szotkowski, Baldia, Bacher (58. Leitl), Edelhofer (58. Ramic), Jusic, Grozurek (35. Tanzmayr)
Torfolge: 1:0 (42.) Josic, 2:0 (55.) Pfaffl, 3:0 (58.) Pajaczkowski
Gelbe Karte WSC: Pfaffl (33.)
Gelbe Karten Vienna: D. Luxbacher (37.)