VORSCHAU
Anfang Mai machte eine Presseaussendung in Wiener Fußballkreisen die Runde: „Das Team Wiener Linien geht mit Elektra eine Fusion ein“. Beide Vereine weisen eine sehr langer Tradition auf: Elektra wurde heuer exakt 100 Jahre alt, der Vorläufer vom Team Wiener Linien, der SV Straßenbahn, stammt aus dem Jahr 1912. Da die Pachtverträge für die Platzbenützung nahe dem Ernst Happel-Stadion ausliefen und es ohnehin schon zu Kapazitätsproblemen gekommen war, weil auch der SK Rapid dort trainiert(e), sah sich die Elektra um eine neue Lösung um. Deren Präsident Manfred Huber stieß bald auf das Team Wiener Linien, das mit seiner konsequenten Nachwuchsarbeit eine ähnliche Linie verfolgte. Das Ergebnis sieht so aus: Fusion, wobei Spiel- und Trainingsstätte an der Raxstraße sind und sukzessive ausgebaut werden sollen; die meisten Stammkräfte beider Vereine wurden gehalten, und als Trainer fungiert Herbert Gager, da Elektra-Coach Rene Fischer nicht über die nötige UEFA A-Lizenz verfügt; dieser fand in Bisamberg bald eine neue Adresse. Die Aufgabe, ein neues Team zu formen, gestaltete sich für den Ex-Austrianer noch schwieriger als erwartet, da die Elektra noch etliche Partien in der Stadtliga nachzutragen hatte und die Zeit für die Neuorientierung sehr knapp wurde. Bis jetzt sieht das Projekt jedenfalls erfolgreich aus: Im Cup wurde Regionalliga Mitte-Verein Gleisdorf 3:1 besiegt, die 1. RLO-Runde sah einen Last Minute-Sieg gegen die Admira Juniors, und zuletzt wurde Bruck/Leitha 2:1 in die Schranken gewiesen. Interessant ist, dass im neuen Team die Ex-Elektra-Akteure in der Überzahl sind. Bekannte Gesichter sind Torhüter Patrick Kostner, der von 2018 – 2020 in Dornbach Einser-Goalie war und der unverwüstliche Jasmin Delic (38), die immer noch brandgefährliche Sturmspitze.
Der Wiener Sportclub startete mit einem knappen, aber verdienten 1:0 Heimsieg gegen den FC Marchfeld/Donauauen und kam zuletzt in Leobendorf zu einem 1:1. Die Hausherren, im Vorjahr bärenstark, haben heuer noch Luft nach oben, deshalb schmerzt es Trainer Laschet nach dem 1:3 in der 1. Runde bei Bruck, dass auch gegen die Hernalser Punkte liegen gelassen wurden. Rene Kriwak erzielte erneut den (einzigen) Treffer des WSC, ansonsten gab es – im Gegensatz zu den Leobendorfern – wenige Chancen in einer insgesamt mäßigen Partie. Auch spielerisch müssen sich die Hernalser verbessern, wenn sie gegen den aktuellen Tabellendritten bestehen wollen. Positiv stimmt die Rückkehr von Jürgen Csandl, der für mehr Ruhe in der Defensive sorgte. Auch Kapitän Dimov bekam schon eine längere Spielzeit als im ersten Match. Wünschenswert ist auch ein baldiger Einsatz von Julian Küssler und Benjamin Redzic, der die Offensive sicherlich verstärken wird. Zählt man das alles zusammen, sollte die Mannschaft auch ihren Rhythmus bekommen, um – wie bei Saisonbeginn gewünscht – jedem Spiel den Stempelt aufdrücken zu können.
Durch die Corona Pandemie bedingt, fand das letzte Spiel gegen das Team Wiener Linien schon vor zwei Jahren statt. Die bisherigen drei Partien verliefen recht eng und ausgeglichen: 1 Sieg, ein Remis, eine Niederlage. Trainer Weinstabl und seine Elf werden alles daransetzen, dass die Statistik positiv wird!
Zusatzinformationen
Zuletzt gespielt:
Wiener Sport-Club | |||||
7.8.2021 | RLO | 2. Runde | SV Leobendorf – Wiener Sport-Club | 1:1 (1:1) | |
30.7.2021 | RLO | 1. Runde | Wiener Sport-Club SC Marchfeld/Donauauen | 1:0 (0:0) | |
16.7.2021 | ÖFB Cup | 1. Runde | Wiener Sport-Club – Wolfsberger AC | 0:3 (0:2) |
Team Wiener Linien Elektra
7.8.2021 | RLO | 2. Runde | TLW Elektra – Bruck/Leitha | 2:1 (0:0) |
31.7.2021 | RLO | 1. Runde | TWL Elektra – Admira Juniors | 1:0 (0:0) |
17.7.2021 | ÖFB-Cup | 1. Runde | TWL Elektra – FC Gleisdorf 09 | 3:1 (2:1) |
Letzte Spiele gegeneinander
31.8.2019 | Regionalliga Ost | 5. Runde | Team Wiener Linien – Wiener SC | 2:1 (1:0) |
7.6.2019 | Regionalliga Ost | 30. Runde | Team Wiener Linien– Wiener SC | 2:2 (1:2) |
9.11.2018 | Regionalliga Ost | 15. Runde | Wiener SC – Team Wiener Linien | 1:0 (0:0) |
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