Am kommenden Freitag empfängt der Wiener Sport-Club die Admira Juniors. Beide Vereine verloren in der 4. Runde ihre Spiele und erhielten dabei 4 Gegentore, beide waren vorher aber als Favoriten gegen vermeintlich schwächere Vereine gehandelt worden. Daher gilt es, die Enttäuschung abzuschütteln, die Fehler zu analysieren, um im direkten Duell den Anschluss an die Spitze zu wahren. Die Dornbacher liegen nach der Niederlage in Bruck/Leitha an der 6. Stelle, die jungen Südstädter nehmen nach der Heimschlappe gegen Neusiedl/See den 9. Rang ein.
Freitag, 27.8.2021 – 19.30 Uhr/5. Runde RLO
Wiener Sport-Club – Admira Juniors
Sportclubplatz
Schiedsrichter: Christian Heiner
Assistenten: Jan Uwe Thiel, Slavisa Stojanovic
Vorschau
Die Admira Juniors sind der letzte Amateurverein eines Erstligaklubs, der in der Regionalliga Ost verblieben ist, und stellen fast logischerweise den Kader mit dem jüngsten Durchschnittsalter (19,3 Jahre). Wie das bei einer Mannschaft üblich ist, welche die höchste und somit finale Stufe des Ausbildungswegs der Admira Akademie spiegelt, gab es in der Übertrittszeit eine enorme personelle Fluktuation: 12 Spieler verließen das Team, 14 Akteure stießen dazu. Zu den Neuverpflichtungen zählen u.a. Innenverteidiger und Kapitän Patrick Obermüller und der Mittelfeldspieler Felix Holzhacker, die vorher bei Rapid gespielt haben; im Tor steht in dieser Saison Marcel Ecker, der zuletzt bei Austria Wien gemeldet war. Ziel der Südstädter ist es, den einen oder anderen talentierten Akteur mit der Kampfmannschaft trainieren zu lassen und vorsichtig in diese einzubauen. Diesen Weg hat die Admira in den letzten Jahren konsequent verfolgt, und aus finanziellen Gründen war das fast eine Notwendigkeit. Andererseits sind Fußballer, die über die Juniors in die KM gekommen sind und sich dort einen Namen gemacht haben, große Vorbilder für ihre jungen Kollegen. Zwei Beispiele seien erwähnt: Sasa Kalajdzic kam 2016 von Donaufeld zur Admira II und gab bald auch dem Sport-Club beim 4:0 Sieg einiges aufzulösen. Heute spielt er in Stuttgart und in der österreichischen Nationalmannschaft; sein Marktwert beträgt 22 Mill. Euro. Stefan Posch wurde bei der Admira ausgebildet und wechselte von den Juniors nach Hoffenheim, wo er Stammspieler in der Innenverteidigung ist, 11 Teamspiele absolviert hat und einen Marktwert von 13 Mill. Euro repräsentiert. Kein Wunder also, dass der neue Cheftrainer Andreas Herzog reges Interesse daran hat, diesen Weg fortzusetzen und auszubauen.
Die Fluktuation betrifft aber nicht nur die Spieler, sondern auch die Trainer. Martin Hiden, Csaba Szanto, der deutsche Ex-Teamspieler Patrick Helmes und seit dem Sommer sein Landsmann Tilo Morbitzer, der bisher die U 18 betreut hat, sind die Übungsleiter der letzten Jahre. Fast immer hatten die Südstädter im Herbst große Probleme und waren im letzten Tabellendrittel angesiedelt, ehe sie im Frühjahr mit konsolidierter Mannschaft den Klassenerhalt schaffen konnten. Heuer schien das anders zu sein: Einem unglücklichen 0:1 beim Team Wiener Linien Elektra mit einem Last-minute-Gegentor folgten ein sicheres 3:1 gegen Nachzügler Mauerwerk und ein spektakuläres 4:3 in Bruck, bei dem die Partie nach einem Ausschluss und im Rückstand liegend noch sensationell gedreht wurde. Im 4. Spiel rechnete alles mit einem klaren Heimsieg gegen Neusiedl/See und einem weiteren Vorstoß in Richtung Spitze, doch ausgerechnet der „verlorene Sohn“ Elvedin Buljubasic, der bei der Admira ausgebildet worden ist, entschied die Partie mit seinen drei Treffern praktisch im Alleingang für die Burgenländer; Endstand 1:4.
Der Wiener Sport-Club erlebte in Bruck/Leitha ein Spiel mit Höhen und Tiefen: 0:2 im Rückstand, dann in einem Sturmlauf der Ausgleich, das 3:2 verhinderte ein Stangenschuss, ehe die Hausherren aus dem Nichts heraus noch einmal vorlegten und als 4:2 Sieger vom Platz gingen. Dabei kam einiges zusammen, was normalerweise allein schon reicht: 4 Gegentore in einem Match, zuletzt war das beim 0:4 gegen Rapid II Ende Oktober 2019 in einem Spiel passiert; es waren so viele Treffer wie in den letzten 8 Begegnungen zusammen; Rene Kriwak, in allen heurigen Begegnungen die personifizierte Torgarantie, traf erstmals nicht ins Schwarze. Auffällig ist, dass die Hernalser heuer in jedem Spiel Mühe hatten, ins Spiel zu kommen und erst im 2. Abschnitt zulegen konnten; diesmal reichte es aber nicht zum Happy End.
Geht man nach der Statistik, sollte es allerdings diesmal zu einem Erfolg kommen. Beide Heimspiele gewonnen, gegen Admira zu Hause seit 5 Jahren unbesiegt, der Wille, die Niederlage in Bruck vergessen zu lassen und das beste Publikum der Liga im Rücken sollten zusätzliche Motivation sein, ins erweiterten Spitzenfeld vorzustoßen.
Zuletzt gespielt
Wiener Sport-Club | ||||
20.08.2021 | Regionalliga Ost | 4. Runde | ASK/BSC Bruck/Leitha – Wiener Sport-Club | 4:2 (2:0) |
13.08.2021 | Regionalliga Ost | 3. Runde | Wiener Sport-Club – SV TWL Elektra | 4:0 (2:0) |
07.08.2021 | Regionalliga Ost | 2.Runde | SV Leobendorf – Wiener SportClub | 1:1 (1:1) |
Admira Juniors | ||||
22.08.2021 | Regionalliga Ost | 4. Runde | Admira Juniors – SC Neusiedl/See | 1:4 (0:1) |
13.08.2021 | Regionalliga Ost | 3. Runde | ASK-BSC Bruck/Leitha – Admira Juniors | 3:4 (0:1) |
07.08.2021 | Regionalliga Ost | 2. Runde | Admira Juniors – FC Mauerwerk | 3:1 (3:1) |
Letzte Spiele gegeneinander
27.09.2919 | Regionalliga Ost | 9. Runde | Wiener Sport-Club – Admira Juniors | 3:0 (1:0) |
28.04.2019 | Regionalliga Ost | 24. Runde | Admira Juniors – Wiener Sport-Club | 4:0 (0:0) |
28.09.2018 | Regionalliga Ost | 9.Runde | Wiener Sport-Club – Admira Juniors | 1:0 (1:0) |